44. Internationale Filmfestspiele Berlin

10.02.1994 bis 21.02.1994
Berlin

Ökumenische Jury Berlin 1994, v.l.: Felix Premawardhana, Guido Convents, Robin Gurney, Bernhard Natschläger, Martin Ammon, Michael Kuhn, Reinhold Zwick (stehend), Latavra Doularidse, Hans Hodel (Präsident), Anita Uzulniece (sitzend); Foto: © Ekko von Schwichow)


"Ladybird, Ladybird" von Ken Loach hat den Preis der Ökumenischen Jury im Wettbewerb der Berlinale 1994 gewonnen. Den Forumspreis erhielt "La estrategia del caracol" (Die Strategie der Schnecke) von Sergio Cabrera aus Kolumbien. Die Jury vergab außerdem Lobende Erwähnungen an "Fresa y chocolate" (Erdbeer und Schokolade, Regie: Tomás Gutiérrez Alea und Juan Carlos Tabio, Kuba, Mexiko, Spanien 1993; Wettbewerb), an "Sátántangó" (Satantango, Regie; Béla Tarr, Ungarn 1994; Forum) und an "The Last Klezmer - Leopold Koslowski" (Regie: Yale Strom, USA 1994; Forum).

Der Goldene Bär ging an "In the Name of the Father" von Jim Sheridan (Großbritannien, Irland 1993). Silberne Bären erhielten "Fresa y chocolate" (Erdbeeren und Schokolade) von Tomás Gutiérrez Alea und Juan Carlos Tabio (Spezialpreis der Jury) und "Trzy kolory: bialy" (Drei Farben: Weiß) von Krzysztof Kieslowski (Beste Regie), Alain Resnais für "Smoking/No Smoking" (Herausragende Einzelleistung) und "God Sobaki" (Das Jahr des Hundes) von Semjon Aranowitsch (Besondere künstlerische Leistung).

Auszeichnungen

Regie:
1994

Die Jury vergibt ihren Preis an "Ladybird, Ladybird" für die überzeugende Auseinandersetzung mit Ursachen und Folgen von Gewalt in Familie und Gesellschaft und den eindringlichen Schrei nach Befreiung aus einer unerträglichen Situation durch Liebe und Vertrauen.

Erdbeer und Schokolade
1993

Der feinfühlige Film beeindruckt durch sein Plädoyer für Toleranz und Respekt vor persönlicher Freiheit, Individualität und Würde.

Die Strategie der Schnecke
1993

Die Jury vergibt ihren Preis an "La estrategia del caracol" für die kluge und witzige Parabel über die Notwendigkeit von Solidarität und kollektivem Handeln. In einer von Ausbeutung und Unrecht geprägten Situation triumphiert letztlich die Gemeinschaft über Habsucht und aggressiven Individualismus. (Foto: © trigon-film)

Regie:
1994

In formaler Strenge, die dem filmischen Blick auf die Realität neue Räume erschließt, zeichnet "Satantango" das bestürzende Bild der Auflösung gesellschaftlicher und moralischer Ordnungen; zugleich ist er eine Meditation von Zeit und Vergänglichkeit, Hoffnung und Untergang, die im Horizont von Schöpfung und Apokalypse eine metaphysische Dimension erreicht.

Der letzte Klezmer - Leopold Koslowski: Sein Leben und seine Musik
Regie:
1993

In der Kunst des jüdischen Musikers Leopold Koslowski dokumentiert Yale Strom die Kraft der Klezmer-Musik. Sie vermag Trauer über die fast vollkommene Vernichtung des jüdischen Volkes im Holocaust auszudrücken und den Widerstand gegen das Schicksal zu mobilisieren. Darin ist sie ein Symbol des jüdischen Volkes und seiner unzerstörbaren Hoffnung.