42. Internationale Filmfestspiele Berlin

13.02.1992 bis 24.02.1992
Berlin

Seit 1992 verleiht eine Ökumenische Jury Preise auf der Berlinale, zunächst für Filme des Internationalen Wettbewerbs und des Internationalen Forums des jungen Films, ab 1997 auch für Filme des Panoramas.

Die erste katholische Berlinale-Jury amtierte 1954, noch ehe eine internationale Festivaljury etabliert wurde. Eine protestantische INTERFILM-Jury gab es seit 1963.

Der Preis der Ökumenischen Jury im Internationalen Wettbewerb ging an "Infinitas" von Marlen Chuziev, der auch den Alfred-Bauer-Preis erhielt. Die Jury verlieh außerdem Lobende Erwähnungen an die Wettbewerbsfilme "Conte d'Hiver" von Eric Rohmer, der auch den Preis der Fipresci-Jury gewann, und "Sweet Emma, Dear Böbe" von István Szabó, der außerdem mit dem Spezialpreis der internationalen Festivaljury ausgezeichnet wurde. Im Forum vergab die Ökumenische Jury ihren Preis an "L'annonce faite à Marie" von Alain Cuny und eine Lobende Erwähnung an "Trys dienos" (Three Days) von Šarunas Bartas, der auch von der Fipresci-Jury eine Honourable Mention erhielt.

Der Goldene Bär ging an "Grand Canyon" von Lawrence Kasdan, ein Silberner Bär für die Beste Regie an Jan Troell für "Il capitano". Der Regisseur Hal Roach, mit 100 Jahren Ehrengast des Festivals, wurde mit der Berlinale-Kamera ausgezeichnet. Die Retrospektive des Festivals war dem Studio Babelsberg gewidmet ("Babelsberg - Ein Filmstudio 1912-1992").

Auszeichnungen

1991

Dem Autor des Films gelingt es mit ästhetischer und philosophischer Konsequenz, die Reise zum Sinn im persönlichen Leben und in der Geschichte mit den geistigen Umbrüchen der gegenwärtigen Gesellschaft und mit den Herausforderungen der Jahrhundertwende zu verknüpfen.

Mariä Verkündigung
Regie:
1991

Die Jury vergibt ihren Preis an "L'annonce faite à Marie" für die ästhetische Kompromißlosigkeit, mit der die Bildkompositionen des Films sich dem leicht Konsumierbaren verweigern, um durch poetische Überhöhungen tiefere Dimensionen der Natur und des menschlichen Daseins zur Sprache zu bringen.

Link: Besprechung des Films von Ambros Eichenberger