Zu weit weg
Viel zu weit weg ist die Heimat des syrischen Flüchtlingsjungen Tariq. Ganz und gar weg ist bald das Heimatdorf von Ben, denn Niederkirchbach wird von einem Tagebau gefressen. Dies und ihre Begeisterung für Fußball verbindet die beiden und lässt sie zu engen Freunden werden. (Festivalinformation, SCHLINGEL 2019)
Entfernungen betreffen nicht allein die Geographie. Als der elfjährige Ben durch den Tagebau sein Heimatdorf verliert und in eine andere Stadt verpflanzt wird, entdeckt er durch die Begegnung mit einem syrischen Flüchtlingsjungen und dessen Schmerz die Schönheit der Freundschaft, welche alle kulturellen und religiösen Grenzen überschreitet. In kindgerechter Weise, einfühlsam, fast zärtlich und in eindrücklichen Bildern erzählt Sarah Winkenstette eine Geschichte von Veränderung, Migrationen und Verständnis, die an existentielle Tiefe rührt. Zu weit weg fragt nach dem Platz, den wir im Leben einnehmen und der Würde, die einem Mensch unabhängig von seiner Religion und kulturellen Zugehörigkeit innewohnt. Unser Wert bemisst sich nicht an der Stellung, die wir einnehmen – ob innerhalb der Familie, dem Klassenzimmer oder auf dem Fußballfeld - sondern vielmehr, wie sehr es uns gelingt, uns als wichtigen Teil eines größeren Ganzen zu begreifen.