Le festival Oberhausen, fondé en 1954 par Hilmar Hoffmann, est le plus ancien festival du court-métrage du monde. Il a acquis sa notoriété par le manifeste de 1962 dans lequel des jeunes réalisateurs allemands, dont Alexander Kluge, revendiquaient un nouveau cinéma allemand. Ce festival, dirigé depuis 1997 par Lars Henrik Gass, multiplie alors les interventions dans le domaine de la politique culturelle. Les jurys catholique (depuis 1963) et protestant (depuis 1964) ont fusionné en 200 pour former un jury œcuménique. 

L'Histoire de festival

 

INTERFILM AN DEN INTERNATIONALEN KURZFILMTAGEN OBERHAUSEN

Die Zusammenstellung basiert auf der Arbeit von Eckart Gottwald und Ralf Ventur über die Rezeption der INTERFILM-Preisträger von 1964-1989 in der Bildungsarbeit der evangelischen Kirche (Duisburg 1990)

Chronik der INTERFILM-Preisträger seit 1964

Die INTERFILM-Jury auf den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen besteht seit 1964. Ab 2000 wurde sie von einer Ökumenischen Jury abgelöst, die von INTERFILM und SIGNIS (früher: OCIC) berufen wird.

1964 Preis:
Automania 2000, 9 Minuten, von John Halas (Grossbritannien, 1963)
Zeichentrickfilm über das Anwachsen der Autolawine, die immer stärker die Lebensbedingungen des Menschen beherrscht.
Bei der Auszeichnung dieses Films hat die Jury das Gesamtwerk des Regisseurs John Hales und des Drehbuchautors Joy Batchelor in Betracht gezogen.

Empfehlungen:
Requiem dla 500 Tysiecy (Requiem für 500 000), 28 Minuten, von Jerzy Bossak (Polen)
Niebespieczenstwo (Die Gefahr) von Jerzy Kotowski (Polen)

Jury: Friedrich Hochstrasser (Präsident, Luzern), Lars Sundh (Stockholm) Jan A. Hes (Amsterdam), Pierre Kneubuhler (Saint Quentin), Dietmar Schmidt (Frankfurt)

1965 Preis:
Hangman (Der Henker), 10 Minuten, von Paul Julian und Les Goldman (USA, 1965)
Keine Begründung aufgeführt.
Der Film behandelt in sehr wirksamer Weise die Frage der persönlichen Verantwortung eines Jeden gegenüber der Gemeinschaft.

Empfehlung:
Svadba (Hochzeit), 20 Minuten, von Michael Kabahidze (UdSSR)

Jury: Friedrich Hochstrasser (Präsident, Luzern), Arthur Lomas (London), Hans Nordström (Stockholm), Dietmar Schmidt (Frankfurt), Lars Sundh (Stockholm)

1966 Preis:
Dvoye (Zwei), 36 Minuten, von Mikhail Bogin (UdSSR)
Der Film, der die Begegnung eines Musikstudenten mit einem taubstummen Mädchen erzählt, gewinnt seine Bedeutung durch die Kraft schlichter Menschlichkeit. Sein unausgesprochener Hinweis auf die Möglichkeit des Überwindens zwischenmenschlicher Grenzen wird unterstrichen durch die klare, auf äussere Effekte verzichtende Form.

Empfehlung:
Ja mam jajko (Ich habe ein Ei), von Andrzej Brzozowski (Polen)

Jury: Arthur Lomas (London, Präsident), Evert Grolle (Den Haag), Dietmar Schmidt (Frankfurt a/M), Lars Sundh (Stockholm), Mady de Tienda (Paris)

1967 Preis:
Uppehall i Myrlandet (Aufenthalt im Marschland), 30 Minuten, von Jan Troell (Schweden, 1965)
Am Beispiel des Eisenbahners, der aus der Routine des Alltags ausbricht, vertritt der Film das Recht auf die individuelle Freiheit, wobei er zugleich deren Grenzen spüren lässt. Mit seinem stillen Humor und seiner poetischen Feinfühligkeit gewinnt dieser schwedische Kurzspielfilm internationales Format.

Empfehlung:
Mutter und Sohn, 10 Minuten, von Jan Nemec (Niederlande)

Jury: Friedrich Hochstrasser (Präsident, Luzern), Pierre Kneubhuhler (Paris), Arthur Lomas (London), Dietmar Schmidt (Frankfurt), Lars Sundh (Stockholm), John Taylor (Genf), Jan Hes (Hilversum, Sekretär)

1968 Preise:
Deux poissons grillés (Zwei gegrillte Fische), 12 Minuten, von Yoji Kuri (Japan, 1968)
Mit der Auszeichnung wird zugleich der japanische Regisseur Yoji Kuri geehrt, dem in Oberhausen ein Sonderprogramm gewidmet war. In einer Symbolansprache von grosser Eindringlichkeit konfrontiert der Film den Betrachter mit seiner Situation in der technisierten Welt, die durch Versuche des Ausweichens und unverbindlichen Harmonisierens nicht zu bewältigen ist.
Öngyilkossag (Selbstmord), 26 Minuten, von Ferenc Kosa (Ungarn, 1967)
Der Film "Selbstmord" macht die in der jüngsten Vergangenheit spielende Leidensgeschichte eines Kindes zum Gleichnis für die Macht der Liebe als einzige Zuflucht in einer unmenschlichen Welt. Der Film, eines der wenigen diesjährigen Beispiele für die Gattung des Kurzspielfilms, bezieht seine Wirkung nicht zuletzt aus einer poetischen Sensibilität, die ihn vor dem naheliegenden Abgleiten ins Sentimentale bewahrt.

Empfehlung:
The Fairy Story, 5 Minuten, von Tony Cattaneo (Grossbritannien)

Jury: Friedrich Hochstrasser (Präsident, Luzern), Dietmar Schmidt (Frankfurt), Lars Sundh (Stockholm), Mady Tienda (Paris), Clifford York (Baltimore)

1969 Preis:
Monsieur Jean-Claude Vaucherin, 31 Minuten, von Pascal Aubier (Frankreich, 1968)
Das Porträt eines jugendlichen Psychopathen, das dieser französische Film zeichnet, weitet sich zu einer Studie von allgemeinmenschlicher Bedeutung.

Empfehlungen:
Une Bombe par Hasard... (Die verlorene Bombe), 7 Minuten, von Jean François Laguionie (Frankreich)
Film 68, 24 Minuten, von Hannes Fuchs (BRD)

Jury: Friedrich Hochstrasser (Vorsitzender, Schweiz), Murray Grigor (GB), Dietmar Schmidt (BRD), Lars Sundh (Schweden)

1970 Preis:
Nicht vergeben
Die Jury hat sich entschlossen, in diesem Jahr erstmals keinen Preis an einen einzelnen Film zu vergeben. Sie ist vielmehr zu der Überzeugung gelangt, dass den Absichten des Festivals besser gedient ist, wenn eine Reihe von wichtigen Filmen auf internationaler Basis empfohlen wird. Zum ersten Mal wurden die Entscheidungen der Jury erst nach einer offenen Diskussion mit dem Publikum getroffen.

Empfehlungen:
Die INTERFILM-Jury erkennt dankbar an, dass gewisse Themen, die für die Menschheit von grosser Bedeutung sind, bei dem diesjährigen Festival besonders ausführlich behandelt wurden.

In der Kategorie "Beziehung von Mensch zu Mensch":
Resa med far (Reise mit Vater), 17 Minuten, von Vilgot Sjömann (Schweden)
Posledni dejstvi (Der letzte Akt), 14 Minuten, von Jan Spata (CSSR)
Kirsa Nicholina, 16 Minuten, von Gunvor Nelson (USA)
Henry 9 'Til 5, 6 Minuten, von Bob Godfrey (Grossbritannien)

In der Kategorie "Der Mensch in der Gesellschaft":
The Ballad of Crowfoot, 10 Minuten, von Willie Dunn (Kanada)
I'm a man, 21 Minuten, von Peter Rosen (USA)
Angelika Urban Verkäuferin verlobt, 31 Minuten, von Helma Sanders (BRD)
Dinner, 3 Minuten, von Jean Paul Vroom (Niederlande)
U pravcu pocetka (Zurück zum Anfang), 12 Minuten, von Dejan Djurkovic (Jugoslawien)

Jury: Arthur Lomas (Vorsitzender, London), Dietmar Schmidt (Frankfurt), Lars Sundh (Stockholm), Wim Los (Hilversum, Sekretär)

1971 Preise:
Al Paredon, 14 Minuten, von Mario Mitrotti (Venezuela, 1970)
"Al Paredon" ist eine bitter-scharfe Satire auf bestimmte Verhältnisse in irgendeiner lateinamerikanischen Gesellschaft, die zwingend und einfallsreich auf die Notwendigkeit der menschlichen Freiheit hinweist.
End of the dialogue (Phela Ndaba), 36 Minuten, Regie: anonym (Südafrika/Grossbritannien, 1970)
"End of the dialogue" ist eine sachliche und vorsichtige Reportage über die südafrikanische Rassentrennung, die auch durch ihre formalen Qualitäten überzeugt.

Empfehlungen:
die Filmauswahl Jugoslawiens
The shadow of a city (Ratojen Miehet)
, 32 Minuten, von Hannu Peltomaa (Finnland)
Ex, 35 Minuten, von Kurt Gloor (Schweiz)

Jury: Felix Hochstrasser (Vorsitzender), Mady de Tienda (Paris), David Peransi (Djakarta), Lars Sundh (Stockholm), Gerald Wilhelm Schuurmann (Amsterdam)

1972 Preise:
Na Objedu (Bei der Mahlzeit), 9 Minuten, von Vefik Hadzismajlovic (Jugoslawien, 1972)
Specijalni Vlakovi (Sonderzüge), 18 Minuten, von Krsto Papic (Jugoslawien, 1972)
Miheztartas Vegett (Den Umständen entsprechend), 14 Minuten, von Istvan Darday (Ungarn, 1972)
Die drei Filme vergegegenwärtigen eindringlich und ohne Beschönigung allgemeine und wesentliche Probleme der modernen Industriegesellschaft. Sie zeigen kritisch und skeptisch die grossen Schwierigkeiten des heute lebenden Menschen, in der Welt der schnell sich wandelnden Lebensumstände und Einflüsse, der gewandelten Normen und Verhaltensweisen ein seiner Würde angemessenes und ihn befriedigendes Leben zu führen. Ihre scheinbare Resignation ist eine Provokation, die dargestellten Probleme zu bewältigen.

Empfehlungen:
Den Langa Kedjan (Die lange Kette), von Pea Holmquist (Schweden)
Bruk (Das Pflaster), 8 Minuten, von Zdzislaw Kudla (Polen)
Für Frauen - 1. Kapitel, 36 Minuten, von Christina Perincioli (BRD)
Kolekcionar (Der Sammler), 2 Minuten, von Milan Blazekovic (Jugoslawien)
Molitva (Das Gebet), 2 Minuten, von Radivoj Gvosdenovic (Jugoslawien)
Predgrade (Vorstadt), 25 Minuten, von Lordan Zafranovic (Jugoslawien)
The haircut, von Good Wein Productions (USA)
Abraham and Isaac, von R.O. Blechman (USA)
Fotografia (Fotografie), 14 Minuten, von Pal Zolnay (Ungarn)
Jegyzetek... (Notizen...), von Gabor Varkonyi (Ungarn)
Droga (Der Weg), 5 Minuten, von Miroslaw Kijowicz (Ungarn)
The Death of a Sandwichman, von Guido Henderickx, Robbe de Hert (Belgien)
Digging, von Jim Duffy (Grossbritannien)
Timothy, von Robert Alazaraki (Grossbritannien)
Umno Sselo (Das kluge Dorf), 9 Minuten, von Donio Donev (Bulgarien)
Einen Finger kann man brechen, fünf Finger sind eine Faust, von Lutz-Ekkehard Tönnis und Wilfried Geike (BRD)
wassilis, oder ich schäme mich über sachen in meiner familie zu sprechen, aber ich schäme mich auch hinter meinem finger zu verstecken, von Wieland Fiekler (BRD)
The eye hears, the ear sees, von Gavin Millar (Kanada)
Behind the lines, von Margaret Dickinson (Grossbritannien)
Identity, von Jan Vrijman (Niederlande)
Au bout des fusils, 11 Minuten, von Peter Graham (Frankreich)
"G", von Jon Huberth (USA)
Alom A Hazrol (Ein Traum von einem Haus), 12 Minuten, von Istvan Szabo (Ungarn)

Jury: Dölf Rindlisbacher (Vorsitzender, Bern), Mady de Tienda (Paris), Gerd Albrecht (Köln), Dietmar Schmidt (Frankfurt), Lars Sundh (Stockholm), Gerald Schuurmann (Amsterdam, Sekretär), John Taylor (Genf)

1973 Preise:
Chircales (Ziegeleiarbeiter), 42 Minuten, von Marta Rodriguez, Jorge Silva (Kolumbien, 1972)
Am Beispiel der Situation einer kolumbianischen Ziegeleiarbeiterfamilie, die am Rande des Existenzminimums dahinvegetiert, zeigt der Film aus engagierter subjektiver Sicht die gesellschaftlich bedingten Produktionsverhältnisse eines Landes der Dritten Welt auf. Der bewusst einfach gestaltete und an konkreten Lebensbedingungen orientierte Film ist ein leidenschaftlicher Aufruf zur Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse mit revolutionären Mitteln.
Katutura, 35 Minuten, von Ulrich Schweizer (Schweiz, 1972)
"Katutura" greift das leider noch immer aktuelle Thema der Apartheid in Südafrika auf und sucht in Abwägung der bekanntermassen nur unter schwierigen Bedingungen zu beschaffenden Informationen auf eine Veränderung der gegebenen Unrechtsverhältnisse hinzuwirken. Besonders hervorzuheben ist das Bemühen der Gestalter um eine spezielle journalistische Form und innere Geschlossenheit ihres Werkes.
Ljubav (Liebe), 23 Minuten, von Vlatko Gilic (Jugoslawien, 1972)
Der Film fasziniert durch seine besonders ruhigen Einstellungen, dem daraus resultierenden Rhythmus der Bilder, durch die Strenge seines Aufbaues und eine fast architektonische Bildkomposition. In den stilisiert dargestellten Beziehungen zwischen dem Brückenarbeiter und seiner Frau versucht der Film wortlos den Widerspruch zwischen den Erfordernissen der modernen Arbeitswelt und familiären Bindungen darzustellen. Dabei überbrückt die gemeinsame Vesper zeichenhaft die Trennung, ohne zugleich eine Lösung des gestellten Problems aufzuzeigen.

Empfehlungen:
Psychodrama, 29 Minuten, von Marek Piwowski (Polen)
On ne sait pas, et moi non plus (Wir haben keine Antwort), 15 Minuten, von Louis van Gasteren (Niederlande)
It's ours whatever they say, von Jenny Barraclough (Grossbritannien)
Zemljo Primi Me (Nimm mich auf, mein Land), von Rudolf Sremec (Jugoslawien)

Jury: Dölf Rindlisbacher (Vorsitzender, Schweiz), Lars Sundh (Schweden), Gerald Schuurmann (Niederlande), John Taylor (Schweiz), Markku Jokipii (Finnland)

1974 Preis:
Nicht vergeben
Die INTERFILM-Jury hat sich entschlossen, anlässlich der 20. Internationalen Westdeutschen Kurzfilmtage keinen Preis zu verleihen. Zu dieser Entscheidung hat die Schwierigkeit beigetragen, im diesjährigen Programm einen herausragenden Film zu finden, wie auch der Umstand, dass sich das internationale Kurzfilmschaffen der Gegenwart offensichtlich in einer Krise befindet.
Aufgrund dieser Überlegungen hat sich die INTERFILM-Jury entschlossen, die ihr zur Verfügung stehende Geldsumme von 2.000,-- DM (1.000,-- DM von der Leitung der Kurzfilmtage, 1.000,-- DM von der Evangelischen Kirche Deutschlands) dem lateinamerikanischen Filmschaffen zugute kommen zu lassen.
1.000,-- DM sollen dem Regisseur Luis Figueroa und der Produktion Perucinex S.A., Lima, zur Verfügung gestellt werden, deren Film "El Cargador" ("Der Lastenträger") im Lateinamerika-Programm zu sehen war.
Weitere 1.000,-- DM gehen an die Grupo Cine Labor in Mexico, die sich mit ihrem Film "Nuestras Vidas" ("Unser Dasein") als Stimme für eine unterprivilegierte Bevölkerung eingesetzt hat.
Zwar hat die INTERFILM-Jury keinen der lateinamerikanischen Filme überzeugend gefunden, doch schreibt sie dies dem Umstand zu, dass die notwendigen finanziellen Mittel fehlen. Mit ihrer bescheidenen Geste möchte die INTERFILM-Jury einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die engagierten lateinamerikanischen Filmemacher die für die Kurzfilmtage und die ganze europäische Welt unentbehrlichen Informationsfilme noch besser realisieren können.

Empfehlungen:
Mitbürger, 7 Minuten, Walter Heynowski, von Gerhard Scheumann (DDR)
El Cargador (Der Lastenträger), 8 Minuten, von Luis Figueroa (Peru)
Tierras sin patronas (Land ohne Herren), Regie: Kollektiv von Filmemachern aus Kolumbien und den Niederlanden (Niederlande)
Nuestras vidas - Chashnami Nucanchijpaj Causai (Unser Dasein), von Grupo Cine Labor (Mexiko)
Tay Ho (Das Dorf in der 4. Zone), von Gitta Nickel (DDR)
Arbeiterehe, von Robert Boner (Schweiz)
Anyasag (Eine Mutter), 45 Minuten, von Ferenc Grunwalsky (Ungarn)
Privremeni zivot (Provisorisches Leben), 11 Minuten, von Prvoslav Maric (Jugoslawien)
Optimist i pesimist (Optimist und Pessimist), 8 Minuten, von Zlatko Grgic (Jugoslawien)
Ze zivota ptaku (Aus dem Leben der Vögel), 10 Minuten, von H. Born, J. Doubrova, Milos Macourek (CSSR)
Jabberwocky, 13 Minuten, von Jan Svankmajer (CSSR)
Leonarduv denik (Leonardos Tagebuch), 12 Minuten, von Jan Svankmajer (CSSR)

Jury: Ron Holloway (Hamburg), Dietmar Schmidt (BRD), Gerald Schuurmann (Niederlande), Lars Sundh (Schweden)

1975 Preise:
Het Drielandenpunt (Dreiländerpunkt), 34 Minuten, von Frans Bromet (Niederlande, 1975)
Die Jury ist der Auffassung, dass dieser Film sich auf besondere Weise mit dem Thema der Westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen "Weg zum Nachbarn" auseinandersetzt. Mit einfachen und sehr persönlichen Mitteln zeigt er die Möglichkeit auf, wie festgefahrene Einstellungen gegenüber einem früheren Feind überwunden werden können.
Psalm 18, 6 Minuten, von Walter Heynowski, Gerhard Scheumann (DDR, 1974)
Nach unserer Auffassung ist "Psalm 18" ein eindringliches Dokument des Terrorsystems der chilenischen Junta. Der Film beweist, dass die Worte der Bibel auch heute noch in einer konkreten politischen Situation Gültigkeit haben können. Darüber hinaus stellt er nachhhaltig die Frage nach der Funktion der Kirche in der Gesellschaft.
Omdat het waar is dat et Liefde bestaat (Weil es wahr ist, dass es Liebe gibt), 9 Minuten, von Victorine Habets (Niederlande, 1974)
Wie der deutsche Wettbewerbsbeitrag "Liebes Kindlein ach, ich bitt', bet fürs bucklicht Männlein mit" zeigt dieser Film, freilich auf eine formal überzeugendere Weise als der deutsche Beitrag, Liebe als Weg zur Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft. Die aufrichtige und von warmer Menschlichkeit geprägte Haltung der Filmemacherin vermeidet bei der Gestaltung des heiklen Themas jede vordergründige Spekulation.

Empfehlungen:
Dnevnik (Tagebuch), 8 Minuten, von Nedeljko Dragic (Jugoslawien)
Déjeuner du matin, 12 Minuten, von P. Bokanowski (Frankreich)
Izrade i otkrivanje spomenika velikom srpskom satiricaru Radoju Domanovicu i druge manifestacija povodom proslave 100-godisnijice nje gvog rodjenja (Errichtung und Enthüllung des Denkmals für den grossen serbischen Satiriker Radoje Domanovic und andere Kundgebungen zur Feier seines 100. Geburtstages), 18 Minuten, von Vuk Bablic (Jugoslawien)
Rozmowa (Gespräch), 26 Minuten, von Piotr Adiejew (Polen)
Ein Streik ist keine Sonntagsschule, 58 Minuten, Hans Stürm, Mathias Knauer, Nina Stürm (Schweiz)
Seed Reel No. 1 (Hungry Pem, 12 Dancing Penises, Sniff and Lick), 5 Minuten, von Mary Beams (USA)
...as we are, 28 Minuten, von Marty Gross (USA)

Jury: Rainer Bunz (BRD), Urs Etter (Schweiz), Ron Holloway (USA), Rauni Koskinen (Finnland), David Peransi (Indonesien), Gerald Schuurmann (Niederlande), Richard Verheul (Niederlande)

1976 Preise:
Verfassungsfeinde, 30 Minuten, Regie: Arbeitskreis gegen die Berufsverbote (BRD, 1976)
Die Jury hält das in diesem Film angesprochene Thema Berufsverbote für die weitere demokratische Entwicklung in der Bundesrepublik für bedeutsam. Der Film appelliert an die persönliche Verantwortlichkeit jedes Staatsbürgers, die demokratischen Grundrechte zu verteidigen.
Een Schijn van Twijfel (Eine Spur von Zweifel), 53 Minuten, von Rolf Orthel (Niederlande)
Der Film zeigt eindrucksvoll, wo es enden kann, wenn Gesinnungsschnüffelei und Duckmäusertum sich durchsetzen.

Lobende Erwähnungen:
Prozor (Das Fenster), 15 Minuten, von Zivko Nikolic (Jugoslawien)
Chris and Bernie, von Bonnie Friedman, Deborah Shaffer (USA)
Campesinos (Bauern), 50 Minuten, von Martha Rodriguez, Jorge Silva (Kolumbien)
Los Hijos Del Subdesarrollo (Kinder der Unterentwicklung), 45 Minuten, von Carlos Alvares (Kolumbien)
Geldsorgen, 6 Minuten, von Walter Heynowski, Gerhard Scheumann (DDR)
Amsterdams Stadsjournaal - Van Brod alleen kann een Mens niet leven (Von Brot allein kann der Mensch nicht leben), Regie: Kollektiv Amsterdams Stadsjournaal (Niederlande)

Jury: Ronald Holloway (USA), Gerald Schuurmann (Niederlande), Richard Verheul (Niederlande), Erwin Mühlenstein (Schweiz), Beatrix Geisel (BRD)

1977 Preis:
Agripino, 50 Minuten, von Jan Lindqvist (Schweden/Peru, 1977)
Im Gegensatz zu vielen politisierenden und ideologisierenden Filmen zeigt "Agripino" sehr authentisch und ohne billige Effekte durch partizipierende Stellungnahme den historischen Bewusstwerdungsprozess Unterprivilegierter, die sich gegen das alltägliche Unrecht wehren. Der Film ist eine Lehre für uns.

Empfehlung:
Braut in Selbsthilfe eure Häuser - Jijengee nyumba bora, 33 Minuten, von Hans Rolf Strobel (BRD)

Jury: Rainer Bunz (BRD), Dorothea Holloway (BRD), Gerald Schuurmann (Niederlande), Lars Sundh (Schweden), Richard Verheul (Niederlande)

1978 Preis:
Communiqué from Argentina (Nachrichten aus Argentinien), 40 Minuten, von Nancy Hollander, Frederick Kuretski, Marjorie Bray, Donald Bray, William Bollinger (USA, 1977)
Die Relevanz des aus Argentinien berichteten Geschehens, wie die nüchterne Eindringlichkeit und politisch-historische Differenziertheit des zugrunde liegenden Berichts und der auf Fotos basierenden Gestaltung begründen die Entscheidung.

Empfehlungen:
Waseyat Ragol Hakiem (Ratschläge eines alten, weisen Mannes zu Problemen der Bildung und des Dorfes),19 Minuten, von Daoud Abd Elsaid (Ägypten)
Nah beim Schah, 42 Minuten, von Wolfgang Landgraeber (BRD)
Szabadjegy a Bombatölcsérbe (Freikarte in den Bombentrichter), von Arpad Sopsits (Ungarn)
Bögjävlar (Verdammte Schwule), 21 Minuten, von Filmgruppe (Schweden)

Jury: Gerd Albrecht (BRD), Felix Premawardhana (Sri Lanka), Lothar Köster (BRD), Lasse Nordström (Schweden), Richard Verheul (Niederlande)

1979 Preise:
Agarrando pueblo (Das Volk verladen/Vampire des Elends), 29 Minuten, von Carlos Mayolo, Luis Ospina (Kolumbien, 1978)
Der Film demaskiert die voyeuristische Ausbeutung der Armut, die die realen Probleme nicht deutlich macht. Auf unterhaltende Art fordert er aber auch auf, die Erwartungshaltung gegenüber Bildern aus der Dritten Welt zu überprüfen.
Encounter with faces (Begegnung mit Gesichtern), 21 Minuten, von Vinod Chopra (Indien)
Der Film gibt in seiner scheinbaren Schönheit ein prägnantes Bild des tragischen Lebens der Kinder in der Dritten Welt. Die Schönheit der Kindergesichter steht in schrillem Kontrast zu dem Leben, das sie in den Elendsvierteln der Grossstädte führen: ein Leben ohne Perspektive am Rande der Gesellschaft. Der Film ist ein Protest gegen diese unhaltbare Situation und eine Aufforderung an das Gewissen aller Menschen in der westlichen Welt.

Empfehlungen:
Maximum Security (Maximale Sicherheit), von Mark Stiles (Australien)
Giovanni e Ripalda (Giovanni und Ripalda), 28 Minuten, von Ottavio Fabbri (Italien)

Jury: Richard Verheul (Amsterdam, Vorsitzender), Ursula Blaser (Schweiz), Amal Dibo (Libanon), Lothar Köster (BRD), Henk Maurits (Niederlande)

1980 Preis:
Onore e riposo - In Ehre und Ruhe (Dokumentarfilm), 46 Minuten, von Fernando Raffaeli Colla (Schweiz)
In der aktuellen politischen Situation ist der Film des jungen Schweizer Regisseurs ein notwendiges Plädoyer für den Frieden. Er lässt italienische Veteranen der beiden Weltkriege, die in einem Heim zusammen leben, im Gespräch mit jungen Menschen auf ihr Leben zurückblicken. Der ruhige  Erzählstil entspricht dabei dem Alltag der alten Männer.

Empfehlungen:
Das Filmprogramm der UdSSR
Nodul Gordian (Der gordische Knoten), 9 Minuten, von Zoltan Szilagi (Rumänien)
Board and Care (Nur Kost und Logis?), 27 Minuten, von Ron Ellis (USA)

Jury: Richard Verheul (Niederlande, Präsident), Karola Gramann (BRD), Dorothea Hollstein (BRD), Lothar Köster (BRD), Annemarie Berthoud (Schweiz)

1981 Preis:
Robotnice (Arbeiterinnen), 16 Minuten, von Irena Kaminska (Polen)
Die Jury sieht in diesem Film eine nicht auf ein politisches System begrenzte Beschreibung von unmenschlichen Arbeitsbedingungen, die insbesondere Frauen zugemutet werden. Der Jury imponieren die offenen, kritischen Äusserungen der Frauen, die in ihrem Kampf keine organisierte Unterstützung erhalten. Die Montage und der Einsatz der technischen Mittel unterstreichen eindringlich die Aussagen und Situationen. In diesem Zusammenhang betont die Jury die herausragende Stellung der polnischen Wettbewerbsbeiträge in formaler und inhaltlicher oder politischer und informativer Hinsicht.

Empfehlungen:
Tango, 8 Minuten, von Zbigniew Rybczynski (Polen)
S One Strane (Jenseits), von Niksa Jovicevic (Jugoslowien)
Slucaj Bogoljuba Savkovica - Livca (Der Fall des Giessers Bogoljub Savkovic), 20 Minuten, von Seljami Taraku (Jugoslawien)
Ein Film über den dichter werdenden Nebel im deutschen Winterwald, 17 Minuten, von Dietrich Schubert (BRD)
Stepping out, 47 Minuten, von Chris Noonan (Australien)

Jury: Elke Achtner (BRD), Dorothea Winkler (Österreich), Lothar Köster (BRD), Theo Krumenacher (Schweiz), Richard Verheul (Niederlande)

1982 Preise:
Presa (Die Stanzmaschine), von Bogdan Zizic (Jugoslawien)
In "Die "Stanzmaschine" wird mit Poesie und einem Reichtum an Zwischentönen der Alltag einer Fabrikarbeiterin gezeigt. Die Einsamkeit und Trostlosigkeit ihrer Existenz wird über die dokumentarische Schilderung hinaus eindringlich heraufbeschworen.
Dzien Dziecka (Tag des Kindes), 18 Minuten, von Pavel Kedzierski (Polen)
"Tag des Kindes" zeigt aus dem Blickwinkel der Kinder ihre Konfrontation mit der Erwachsenenwelt. Sie erhalten auf ihre Fragen keine Antworten und Hinweise für die Zukunft. In seiner Gestaltung weist der Film auf aktuelle Bezüge hinaus.

Empfehlungen:
Gravitacio (Gravitation), 22 Minuten, von Andras Szirtes (Ungarn)
Pathetique, 7 Minuten, von Miachael Chomet (USA)
Prodaetsja na slom (Augenblicke), 19 Minuten, von Izja Abramovitsch Gerstejn (UdSSR)

Jury: Dorothea Holloway (Berlin), Pia Horlacher (Schweiz), Martin Jochheim (Tübingen), Lothar Köster (Kempten), Richard Verheul (Präsident, Niederlande)

1983 Preis:
Gift of love (Liebesgeschenk), 17 Minuten, von Meera Dewan (Indien)
Der Film dokumentiert mit erschütternden Bildern die Unmenschlichkeit pervertierter Traditionen. Die herkömmliche Bedeutung der Liebesgaben zur Hochzeit ist zu einer materiellen Forderung verkommen, die sich bis zum Mord an der Frau steigern kann.

Empfehlungen:
Pielgrzymow (Pilgersdorf), 25 Minuten, von Josef Cyrus (Polen)
Szavak Nélkül (Ohne Worte), 12 Minuten, von Jozsef Magyar (Ungarn)
Mucak (Pustekuchen), von Stevan Zivkov (Jugoslawien)

Jury: Robert Richter (Bern), Dorothea Holloway (Berlin), Lothar Köster (Kempten), Martin Rabius (Frankfurt)

1984 Preis:
Hanyas Vagy? (Jahrgang '28), 31 Minuten, von Béla Vajda (Ungarn)
Aus einer Position der Balance zwischen den Mächten und Interessen der Geschichte erhebt der Film seine Stimme für die Partei des Friedens. Dabei gelingt es ihm, im Räderwerk der politischen Ereignisse jenes Zentrum der Bewegungen zu verdeutlichen, in dem sich passiv erlebtes Schicksal und aktives politisches Handeln zur realen Geschichte vereinigen. Er beschreibt diesen Prozess aus einer solidarischen Distanz zur Rolle des eigenen Volkes in der Geschichte, die seinem Appell zum politischen Umdenken aussergewöhnliche Überzeugungskraft verleiht.

Empfehlungen:
Miraj, 6 Minuten, von Molly Burgess (USA)
Shelter (Ein Dach über dem Kopf), 37 Minuten, von Uma Segal (Indien)
Hinter den Fenstern, 43 Minuten, von Petra Tschörtner (DDR)
Otec (Der Vater), 16 Minuten, von Lewan Zakareischwili (UdSSR)
Haus. Frauen - Eine Collage, von Helke Misselwitz (DDR)

Jury: Martin Rabius (Frankfurt, Vorsitzender), Annemarie Bertau (Bern), Gudrun-F. Kern (Pullach), Lothar Köster (Kempten)

1985 Preis:
Rangierer, 25 Minuten, von Jürgen Böttcher (DDR)
Im Vertrauen auf die Aussagekraft seiner Bilder, deren Gestaltung und Komposition beschränkt sich der Film auf die Schilderung der Rangierarbeit. Neben der Schwere und Verantwortung der Rangierer bei der Verteilung der Güter für das gesellschaftliche Leben wird, bei aller Kooperationsnotwendigkeit, auch die Isolation der Menschen im Betriebsablauf deutlich.

Empfehlungen:
Totem, 35 Minuten, von Claus Bohm (Dänemark)
Povo da Lua, Povo do Sangue (Volk des Mondes, Volk des Blutes), 31 Minuten, von Marcello G. Tassara (Brasilien)
The Spark of Courage (Der Funke des Mutes), von G. Weisenborn (BRD)

Jury: Mario Florin (Schweiz), Lothar Köster (BRD), Martin Rabius (BRD), Amadou Soumana (Niger), Richard Verheul (Niederlande)

1986 Preis:
Somos+ (Wir sind mehr), 14 Minuten, Produktion: ANTU-Producciones (Chile)
Der Film vermittelt in exemplarischer Kürze die Struktur der Konfrontation zwischen gewaltfrei demonstrierenden Frauen und der Reaktion der Staatsgewalt. Das Verhalten der Frauen ist als Strategie übertragbar, um latente Gewalt in der politischen Auseinandersetzung zu verdeutlichen.

Empfehlungen:
Vacant Lot, 28 Minuten, von Ken Selden (USA))
Een Leven Aan de Jaren, von Anne Marie Borsboom (Niederlande, 1984)

Jury: Gerti Steiner (Oesterreich), Theo Krummenacher (Schweiz), Richard Verheul (Niederlande), Eckart Gottwald (BRD), Lothar Köster (BRD)

1987 Preis:
Dom Nr. 8 (Haus Nr. 8), 31 Minuten, von Nikolaj Volev (Bulgarien)
Geistig behinderte Kinder werden für ihren Auftritt bei einem offiziellen Fest trainiert. Trotz Disziplinierung lassen die Kinder das Bedürfnis nach persönlicher Entfaltung erkennen. Die Kamera entlarvt die Diskrepanz zwischen dem Leitbild von Frieden und Glück für die Behinderten und dem Alltag im Heim. Neben der Hoffnungslosigkeit des Einzelschicksals entstehen Ansätze zu einem neuen Miteinander von schwachen und starken Menschen in der Gesellschaft.

Empfehlungen:
Addressless (Ohne Adresse), 20 Minuten, von Laura Scheerer, Andrew Millstein (USA)
Scènes de la vie française: Paris (Szenen aus dem französischen Leben: Paris), von Rose Lowder (Frankreich)
Living with Aids (Leben mit Aids), 24 Minuten, von Tina DiFeliciantonio (USA)

Jury: Anna Abrahams (Niederlande), Annemarie Berthoud (Schweiz), Jamnadas Gohil (Belgien), Eckart Gottwald (BRD), Rita Weinart (BRD)

1988 Preis:
Wozwraschenie (Die Rückkehr), 18 Minuten, von T. Tschubakowa (UdSSR, 1987)
Der sowjetische Film über aus Afghanistan heimkehrende Soldaten dokumentiert die Verletzbarkeit junger Erwachsener, die in einen Krieg geschickt wurden. Die Konfrontation mit Gewalt und Tod hat sie körperlich und seelisch verwundet. Sie leiden an dem Unverständnis und an der mangelnden Empfindsamkeit, mit denen ihre Umgebung auf ihre Erfahrungen reagiert.

Empfehlungen:
Artisten (Der Zauberkünstler), 22 Minuten, von Jonas Grimas (Schweden, 1987)
Zdarzenie (Das Ereignis), von Hieromin Neumann (Polen, 1987)

Jury: Eckart Gottwald (Präsident, BRD), Anne Hahn (BRD), Gudrun Kern (BRD), Theo Krumenacher (Schweiz), Richard Verheul (Niederlande)

1989 Preis:
Veliava is plytu (Ziegelsteinfahne), 8 Minuten, von Saulius Berzinis (UdSSR)
Selbstzerstörerische Gewalt führt zum Tod einer Gruppe junger Sowjetsoldaten durch die Hand eines ihrer Kameraden. Ohne über Opfer und Täter zu urteilen, geht die Reportage gesellschaftlichen Ursachen und ereignishaften Verknüpfungen dieser Tragödie nach und dokumentiert Entsetzen und Empörung bei Angehörigen und Freunden. Sie thematisiert für die Zuschauer unmittelbar Dimensionen von Schuld und Sühne, Verantwortung und Rechtfertigung.

Empfehlungen:
Almahatta (Kreuzungen), 17 Minuten, von Eltayeb Mahdi (Sudan)
The Murder Mystery, von Dietmar Brehm (Österreich)

Jury: Annette Baumgartl, Eckart Gottwald, Martin Rabius, Peter F. Stucki.

1990 Preis:
Broeni Dni (Gezählte Tage), 42 Minuten, von Georgi Stoev (Bulgarien, 1977)
Unverstellt und pfiffig eröffnet der Film einen berührenden Zugang zu einer Gruppe von Gefangenen. Durch die Teilhabe an ihrem individuellen Schicksal und ihrer gemeinschaftlichen künsterlischen Betätigung wird der Zuschauer auf die Grundbedingungen menschlichen Lebens verwiesen.

Empfehlungen:
Going up (Aufwärts), 30 Minuten, von Gary Pollard (USA)
Mediodia (Mittag), 17 Minuten, Rafael Straga Zue (Venezuela)

Jury: Eckart Gottwald (Präsident), Anne Hahn (München), Richard Stang (Frankfurt), Peter F. Stucki (Bern), Hannes Schmidt (Berlin/DDR) 

1991 Preis:
Odna iz mnogich bluzdajuscich zvëd (Einer von vielen umherirrenden Sternen), von Pjotr Mostovoj (UdSSR, 1990)
Der Film, der in Selbstaussagen, Kommentar und Archivmaterial das Leben einer russischen Jüdin in diesem Jahrhundert nachzeichnet, überzeugt durch die ästhetische Integration seiner einzelnen Elemente, von subjektivem Zeugnis und historischem Dokument. Frei von politischen oder ideologischen Schablonen erzählt er vom Scheitern utopischer Ideale, ohne die Kraft menschlichen Engagements zu entwerten.

Empehlungen:
Don't be afraid (Keine Angst), von Vera Neubauer (Grossbritannien, 1990)
Let Anyone Say There's no Change in Switzerland, von Joachim Spiess, Markus Wolff, Christoph Frick (Schweiz, 1991)

Jury: Karsten Visarius (Präsident, Frankfurt), Corry Belifante (Niederlande), Róza Berger-Fiedler (Ost-Berlin), Karl-Heinz Horn (West-Berlin), Elsbeth Welti-Kuhm (Schweiz)


1992 Preis:
Story, 21 Minuten, von Tomasz Dettloff (Polen, 1991)
Der Film erzählt den Prozess des Kennenlernens zweier Menschen aus einfachen Verhältnissen, die sich auf den Versuch eines gemeinsamen Lebens verständigen. In diesem undramatischen Schicksal verdeutlicht er mit semidokumentarischen Mitteln die bescheidenen Hoffnungen, die unbeholfene Behutsamkeit und Verletzlichkeit einer von materiellen und kulturellen Reichtümern ausgeschlossenen inneren Welt.

Empfehlungen:
De Onmacht (Impotenz), 35 Minuten, von Karim Traida (Niederlande, 1991)
Le Caire... Raconte de Youssef Chahine (Kairo... erzählt von Youssef Chahine), 23 Minuten, von Youssef Chahine (Ägypten, 1991)

Jury: Daniel Gassmann (Zürich), Simone Mahrenholz (Berlin), Wineke Onstwedder (Amsterdam), Eleonore Sladek (Leipzig), Karsten Visarius (Präsident, Frankfurt)


1993 Preis:
Barricades (Barrikaden), 11 Minuten, von Istvan Kantor (Kanada 1992)
Ein Video-Essay, dessen humanitäre Aussage durch die innovative Bild-, Text- und Tonmontage unmittelbar in den Bann zieht. Wo beginnt die Apokalypse, der Point of no return?

Empfehlungen:
Melanomen, 18 Minuten, von Caroline Strubbe (Belgien 1992)
Baoré, 26 Minuten, von Maurice Kaboré (Burkina Faso 1992)

Jury: Ursula Baumgartner-Blaser, Heide-Rose Berger, Heino W. Brink, Bernd Durst, Eleonore Sladek

1994 Die Jury des Internationalen evangelischen Filmzentrums INTERFILM möchte vor der Verkündung ihrer Auszeichnungen an den georgischen Film "ARA, MEGOBARO" (Nein, mein Freund!), von Georgi Mgeladse erinnern und ihrer Trauer um das Schicksal seines jungen Hautdarstellers Ausdruck geben, der nach den Drehbarbeiten im Krieg um Abchasien den Tod gefunden hat. Dieser Film erhebt mit der schwachen, aber nachhaltigen Stimme der Kunst Einspruch gegen Krieg und Gewalt. Die Jury sieht darin ein tragisches Zeugnis für die Verpflichtung der Kunst gegenüber dem Wert des menschlichen Lebens.

Preis: 
Karavaani (Karawane), von Perttu Leppä (Finnland)
Der Film konstruiert aus Fragmenten des Alltags den Erfahrungshorizont eines Kindes, dessen Welt durch den Tod des Vaters erschüttert wird. Die Auszeichnung gilt sowohl der ästhetischen Souveränität des Regisseurs wie der Fähigkeit, ein gültiges Bild der Zerbrechlichekit der menschlichen Existenz zu entwerfen, die in einer unvermuteten Geste der Zuwendung ihren Halt findet.

Empfehlungen:
Un américain à Tanger (Ein Amerikaner in Tanger), von Mohamed Ulgad-Mohand (Frankreich/Marokko)
Iliuzijos (Illusionen), von Virginija-Diana Matuzeviciene und Kornelijus Matuzevicius (Litauen)

Jury: Aleksandr Askoldov (Russland), Annemarie Friedli (Schweiz), Piet Jan Rebel (Niederlande), Karsten Visarius (BRD)


1995 Preis
Lilliput Cafe, von Edward Tamir (Australien 1993)
Das atmosphärisch dichte Miniatur-Drama kreist um das Verhältnis von Schicksal und aktiver Entscheidung, Phantasie und Realismus, Liebe und Sexualität, Verweigerung und Begehren, Frau und Mann.
Es überzeugt durch das Zusammenspiel, Dialogen, Schauplatz und Atmosphäre und durch sein den Zuschauer physisch angreifendes Ende, dessen Ambivalenz in einem einzelnen Schlussbild visualisiert ist.

Lobende Erwähnung:
Ich suche nichts, ich bin hier, von Holger Mader (Deutschland 1994)

Jury: Ursula Baumgartner-Blaser (Schweiz), Claudia Cippitelli (Deutschland), Bernd Durst (Deutschland), Simone Mahrenholz (Deutschland), Piet Jan Rebel (Niederlande)


1996 Preis:
Mikres mèrès - Kurze Tage, von Kostas Machairas, (Griechenland 1995)
für die Erzählung einer Flucht, auf der ein Junge, nach der Trennung von Grossvater und Vater und der Verfälschung und Vermarktung seines Schicksals durch einen Journalisten auf sich selber angewiesen, die Hoffnung nicht aufgibt.

Lobende Erwähnungen:
Man act, von Mike Stubbs, (Grossbritannien 1995)
Scheherazade, von Florence Miailhe, (Frankreich 1995)

Jury: Roza Berger-Fiedler (Deutschland), Heino Brink (Niederlande), Hans Hodel (Schweiz), Susanne Hofmann (Deutschland), Inge Kirsner (Deutschland)

1997 Preise:
Pensao Globo, von Matthias Müller, (Deutschland 1997)
Lettes from home (Briefe von zuhause), von Mike Hoolboom, (Kanada, 1996)
Die beiden Filme erhalten den Preis (teilen ihn) für ihre ihre je spezifische und einander ergänzende Weise, sich multiperspektivisch und subjektiv-orientiert mit dem komplexen Thema Aids auseinandersetzen.

Lobende Erwähnung:
L'ours et la petite mariée (Der Bär und die kleine Braut), von Jean-Claude Taki, (Frankreich 1996)

Jury: Anna Becker-Schmidt (Deutschland), Martin Dellit (Deutschland), Jörg Herrmann (Deutschland), Raymond Olsen (Dänemark), Peter F. Stucki (Schweiz)


1998 Preis:
Killer Boots, von Djell Ake Olson, (Schweden 1997)
Der Film setzt sich auf ungewöhnliche Weise mit jugendlicher Gewalt auseinander. Er zeigt die Verwandlung von Gebrauchsgegentänden zu Symbolen der Gewalt, die schliesslich zu Waffen werden. Vermeintlich sachlichen Bildern und der Inszenierung schockierender Bilder der Grausamkeit werden authentische Ton- und Bildaufnahmen von Täter und Opfer gegenübergestellt, deren Schonungslosigkeit den Zuschauer zur Stellungnahme zwingt. Zugleich verstellt der Film den Weg zu einfachen Antworten.

Jury: Claude Rossi (Schweiz), Katharina Burkhardt (Deutschland), Christop Fritze (Deutschland), Piet Jan Rebel (Niederlande), Klaus Hoffmann (Deutschland)

1999 Preis:
X 2000, von François Ozon, (Frankreich 1999)
Ozon folgt den Gewohnheiten und Irritationen einiger Menschen am ersten Morgen des Jahres 2000. Mit feiner Ironie reduziert er Endzeitstimmung auf menschliche und allzumenschliche Regungen. Er öffnet Raum und Zeit für eigene Gefühle und Gedanken.

Lobende Erwähnung:
La difference, von Rita Küng (Schweiz 1999)

Jury: Horst Kottke (Deutschland), Raymond Olsen (Dänemark), Anna Becker-Schmidt (Deutschland), Peter F. Stucki (Schweiz), Isolde Specka (Deutschland)

2000 Preis:
Home von Morag Mckinnon, (Grossbritannien 1998)
Der britische Kurzspielfilm zeigt einen normalen Arbeitstag eines Angestellten einer Wohnungsbehörde, der, mit verschiedenen Schicksalen der am Rande der Gesellschaft Lebenden konfrontiert wird. Ein filmästhetisch überzeugendes Plädoyer für Solidarität.

Je eine lobende Erwähnung ging an:
Summertime von Anna Luif, (Schweiz, 1999)
41 Shots von Sherry Millner, Ernest Larsen, (USA, 2000)

In Absprache mit der Festivalleitung war die kirchliche Filmarbeit dieses Jahr erstmals mit einer gemeinsamen oekumenischen Jury vertreten.

Jury: Elisabeth Aeberli (Schweiz), Manfred Koch (Deutschland), Heiko W. Brink (Niederlande), Wolfgang Luley (Deutschland), Roland Wicher (Deutschland)


2001 Preis:
Mahkom (Conricted/Verurteilt), von Mehdi Bootstandi, (Iran 2001)
Durch klare formale Strukturen und mit sparsamen Mitteln fängt der Film Blicke und Gesten ein von Menschen in einer Situation von Unrecht und Ohnmacht. Ein spektakuläres und nachhaltiges Plädoyer gegen willkürliche Machtausübung.

Je eine lobende Erwähnung ging an:
Le Chapeau (The Hat/Der Hut), von Michèle Cournoyes, Kanada 1999)
Afta (Day after day/Von Tag zu Tag), von Kornél Mundruczó, Ungarn 2000)

Jury: Julia Helmke (Deutschland, Vorsitz), Stefan Stiglbauer (Österreich), Manfred Koch (Deutschland), Lucienne Lanaz (Schweiz), Horst Kottke (Deutschland)


2002 Preis:
Suka (Bitch), von Igor Voloshin, (Russland 2001)
In seiner Dokumentation aus dem Tschetschenienkrieg schafft der Regisseur eine Nähe zu den porträtierten Soldaten, ohne in zynischer Distanz zu verharren oder moralisch zu manipulieren. Unter hohem persönlichen Einsatz vermittelt er Einblicke in einen verselbständigten Gewaltapparat, der keine Feinde mehr benötigt, um Menschen zu Tätern und Opfern zu machen.

Je eine lobende Erwähnung ging an:
Sidet'v shkafu (Im Schrank Sitzen/To sit in a wardrobe)
von Tania Detkina, (Russland 2001)
Je m'appelle… (Ich heisse…./My name is...) von Stéphane Elmadian, (Frankreich 2001)

Jury: Johannes Binotto (Dorf/Schweiz), Bernd Durst (Frankfurt am Main), Michael Kranzusch (Lüneburg), Otmar Schöffler (Münster, Vorsitzender), Eberhard Streier (Essen)

2003 Preis:
Kis Apokrif von Kornél Mundruczo, Ungarn 2002
Der Film reflektiert die Frage nach Identität. einzelne Persönlichkeitsfragmente eines Jungen werden wie in einem Kaleidoskop vervielfältigt und gebrochen dargestellt. Diese besondere Ästhetik vermittelt einen dynamischen Prozess der Selbstsuche, der sich letztendlich jeder eindeutigen Auflösung verweigert.

Je eine Lobende Erwähnung ging an:
A margem da imagem von Evaldo Mocarzel, Brasilien 2002
Integration von Siegfried Koepf, Deutschland 2002

Jury: Astrid Polz-Watzenig (Österreich), Manfred Burger (Deutschland), Waltraud Verlaguet (Jurypräsidentin, Frankreich), Markus Buss (Deutschland), Eberhard Streier (Deutschland)

2004 Preis:
Britanya von Marjoleine Boonstra, Niederlande 2003
Dieses Video ragt aus den zahlreichen Filmen zum Thema Migration deutlich heraus. Zurückhaltend und sensibel gibt er Menschen, die nur ihre Hoffnung haben, Gesichter und Würde, Raum und Zeit. Bemerkenswert sind seine herausfordernde Filmsprache, seine ruhigen Einstellungen und seine beeindruckende Symbolik.

Lobende Erwähnungen:
Les Tartines von Anthony Vouardoux/Tania Zambrano-Ovalle, Schweiz 2003
WASP von Andrea Arnold, Großbritannien 2003

Jury: Alexander Deeg (Erlangen), Ylva Liljeholm (Örebrö), Wolfgang Luley (Frankfurt/Main), Eberhard Streier (Essen), Peter Weskamp (Zürich)

2005 Preis:
City Paradise von Gaëlle Denis, Großbritannien 2004
Der Film erzählt auf originelle und anrührende Weise die Geschichte einer wunderbaren Verwandlung. Zusammen mit der Protagonistin tauchen wir ein in eine Atmosphäre der Leichtigkeit, die das Fremdsein überwindet. Die Regisseurin beweist, wie amüsant und unterhaltsam die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen geschehen kann.

Lobende Erwähnung
Border von Laura Waddington, Großbritannien/Frankreich 2005

Jury: Els van Driel, Niederlande, Eva Furrer-Haller, Schweiz (Präsidentin), Dirk von Jutrczenka (Deutschland), Sebastian R. B. Schlöglmann (Österreich), Eberhard Streier (Deutschland)

 
2006 Preis:
Me First von William Owusu, Kenia 2005
Ein Mann reflektiert einfühlsam seine zerbrochene Beziehung, überwindet empathisch seine Selbstzweifel und geht schließlich seinen Weg. Beeindruckend ist dabei die Übertragung seiner Befindlichkeit in die Bildsprache. Nicht zuletzt hat der Film auch darin eine besondere Qualität, dass er ein Bild aus Afrika vermittelt, das wenig bekannt ist.

Lobende Erwähnungen:
Civil Status von Alina Rudnitskaya, Russland 2005
A Moment of Love von James Lee, Malaysia 2005

Jury: Trudie Joras (Tübingen) Michael Müller (Paderborn), Christian Murer (Urdorf, Schweiz), Raymond Olsen (Hojbjerg, Dänemark), Eberhard Streier, Essen (Vorsitzender)
 

2007 Preis:
Tolya von Rodeon Brodsky, Israel 2006
Ein russischer Gastarbeiter in Israel wird mit der schwindenden Erinnerung an seine Heimat konfrontiert. In einem verfahrenen Moment schafft er es, durch eine überraschende Aktion gemeinsam mit seiner Frau am Telefon zu lachen.
Erfrischend, human und liebevoll – ein Erstlingswerk, das überzeugt.

Lobende Erwähnungen:
We Will Win von Mahmoud Hojeij, Libanon 2006
I Have Nothing Nice To Say To You von Goran Devic, Kroatien 2006

Jury: Frauke Baymann (Marseille/ Frankreich), Bernd Durst (Frankfurt/Deutschland, Vorsitzender), Lucienne Lanaz (Nyon/ Schweiz), Julia Laggner (Graz/ Österreich), Eberhard Steirer (Essen/ Deutschland)


2008 Preis:
Senko (Spark / Funke) von Kawamura Yuki, Frankreich 2008
Eine junge japanische Familie wird mit dem Tod der Mutter konfrontiert. Der eindrückliche Kurzspielfilm lässt uns in symbolträchtigen Bildern miterleben, wie der kleine Yu und sein Vater in dieser Leidenssituation von familiärer Geborgenheit getragen werden.

Lobende Erwähnung
Setu (The Bridge / Die Brücke) von Shyamal Sanghamitra Karmakar, Indien 2007

Jury: Irina Grassmann (Deutschland), Wolfgang Luley (Deutschland), Christian Murer (Schweiz), Eberhard Streier (Deutschland), Peter F. Stucki (Schweiz)


2009 Preis:
Elefantenhaut von Severin Fiala und Ulrike Putzer, Österreich 2009
Der Film zeigt Menschen in einer tristen Umgebung, die sich immer wieder als stark, liebevoll und menschlich erweisen. Er nimmt ein aktuelles Thema zeitgemäß auf und lenkt den Blick auf verloren geglaubte Möglichkeiten des Lebens.

Lobende Erwähnung:
The Conservatory von Matilda Tristram, Großbritannien 2008

Jury: Julia Helmke (Deutschland), Gudrun Hohenberger (Österreich), Vanessa Weinert Locke (Deutschland), Natalie Resch (Österreich), Eberhard Streier (Deutschland)


2010 Preis:
Mur i wieza (Mauer und Turm) von Yael Bartana, Israel/Niederlande/Polen 2009
Eine Gruppe von Juden folgt dem Aufruf, mit dem Bau eines Kibbuz am Ort des Warschauer Ghettos wieder jüdisches Leben in Polen zu etablieren. In der Form einer provokativen Satire, die auch alte Propaganda-Filme parodiert, zeigt der Film das Entstehen einer politischen Skulptur gegen Antisemitismus, Nationalismus und das Vergessen.

Lobende Erwähnung:
Electric Light Wonderland von Susanna Wallin, Großbritannien 2009

Jury: Brigitte Affolter (Schweiz), Achim Forst (Deutschland), Bernadette Meier (Schweiz), Eberhard Streier (Deutschland)


2011 Preis:
Atrophy (and the fear of fading) von Palesa Shongwe, Südafrika 2009
Der Film "Atrophy" ist eine gelungene Komposition aus Tanz, Poesie, Musik und dokumentarischen Aufnahmen. Eine junge Südafrikanerin drückt im Tanz, der Gemeinschaft stiftet und an ihre kulturelle Tradition erinnert, ihre Sehnsucht nach Freiheit aus. Zugleich befürchtet sie, dass der Raum, den sie im Tanz entfaltet, von den Lebensbedingungen der Townships zunehmend eingeschränkt wird. Im Rhythmus des Körpers bilden sich Freiräume, die den wachsenden gesellschaftlichen Einschränkungen widerstehen.

Jury: Manfred Burger (Hamburg), Natalie Resch (Graz, Österreich), Werner Schneider-Quindeau (Frankfurt/M.), Eberhard Streier (Essen)


2012 Preis:
Odete von Clarissa Campolina, Ivo Lopes Araújo, Luiz Pretti, Brasilien 2012
Leben ohne Beziehungen reduziert sich auf reine Existenz. Clarissa Campolina, Ivo Lopes Araújo und Luiz Pretti deuten in ihrem Film eine komplexe Mutter-Tochter-Geschichte an. Die Regisseure lassen mit sorgfältig komponierten Bildern die inneren Begrenzungen von Odete und ihrer Mutter sichtbar werden.

Jury: Irina Grassmann (Frankfurt/M, Deutschland), Theresia Merz (Linz, Österreich), Dominique Schneider (Zürich, Schweiz), Eberhard Streier (Essen, Deutschland)

 

 

 

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