Im Film The Old Young Crow erinnert sich ein älterer Mann an seine Kindheit, die durch Einsamkeit in einem fremden Land geprägt ist, während er sein altes Skizzenbuch betrachtet. Seine Zeichnungen versetzen ihn zurück auf einen ruhigen Friedhof, wo er Trost fand und in einer entscheidenden Situation einer älteren Frau begegnete, die um ihren Sohn trauerte. Dieser Film verwendet innovative Animationstechniken neben Live-Action. Diese Geschichte erzählt von einem spirituell sensiblen Jungen, der die religiösen Bräuche seiner neuen Heimat verinnerlicht. Durch seine Nähe zum Tod kann er sich mit seinem eigenen Verlust aussöhnen. So entwickelt er ein Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit für seine neue Umgebung.
"Lulina and the Moon" is a playful exploration of one of life's major transitions that many children worldwide encounter. It follows a young girl as she grapples with this change by immersing herself in drawing and retreating into a parallel fantasy realm. As she moves between fantasy and reality, she discovers that the imagined monster may actually represent a friendly and joyful new reality. The film is beautifully crafted, expressive, and vibrant, showcasing a captivating Droste effect or 'double' animation. It features a talented young animator who brings the protagonist's inner world of fears and desires to life.
Erinnerungen verblassen – diese Erfahrung gehört zum Menschsein dazu. Was würden wir dafür geben, könnten wir für einen Moment in die Vergangenheit zurückkehren, um die Erinnerung an für uns wichtige Menschen aufzufrischen. Ein Film aus dem diesjährigen Wettbewerb der Internationalen Kurzfilmtage bringt diese Sehnsucht auf einzigartig haptische Weise ins Bild. Ausgehend von einer persönlichen Geschichte widmet er sich in einschneidenden Szenen einem universal-menschlichen Thema. Wir lesen ihn als eine Möglichkeit, um tiefer einzutauchen in die existentiellen Fragen nach dem anderen im eigenen Selbst, nach der Materialität und den Bedingungen der Erinnerung. Trotz der heilsamen Kraft der vielschichtigen Annäherungsversuche: Ihrer vollständigen Entschlüsselung muss die Erinnerung immer ein Stück weit entzogen bleiben.
Sprache kann eine Barriere sein: Wir kennen die Sprache des anderen nicht oder verstehen das Gesagte anders. Sprache kann auch befreiend sein: Endlich aussprechen, was mich beschäftigt, mich offenbaren und mein Gegenüber an meinen inneren Gefühlen teilhaben lassen. Aber kann Sprache gleichzeitig Barriere und Befreiung sein? Ja, dieses Paradox ist möglich. Das beweist unser diesjähriger Gewinnerfilm.
Indem er die traditionellen Kategorien von Sprechenden und Zuhörenden auflöst, kann auch das zum Ausdruck kommen, was nicht gesagt werden kann. Ein Brief in einer fremden Sprache wird zum Medium der Verständigung, der zwar unverstanden bleibt und doch ist das Unaussprechliche nun in der Welt. (Foto: © Mengzhu Xue)
Der Film verhandelt unser Verhältnis zu den Menschen, die wir lieben, die wir nicht gehen lassen wollen und denen wir am liebsten alles sagen würden. Aber er zeigt auch, dass der Graben zwischen unterschiedlichen Generationen, Gesellschaftsordnungen und Orten uns daran hindern kann, einander ganz zu verstehen. Dabei zeigt er uns einen kreativen Umgang mit dem Unaussprechlichen und ist ein Plädoyer für eine intensive Beziehung zwischen uns und unseren Nächsten im Hier und Jetzt.
Festival films
Jury
Depuis 2023, INTERFILM et SIGNIS envoient deux jurys œcuméniques à Oberhausen, l'un pour le concours international et l'autre pour le concours de films pour enfants et jeunes. Le prix dans le concours international est doté de 2 000 €, tandis que celui dans le concours de films pour enfants et jeunes est doté de 1 500 €. Les prix sont financés par ll'Eglise protestante d'Oberhausen et le travail cinématographique catholique en Allemagne.
Phil Rieger
Alexandra Palkowitsch
Krisztián Tajti
Franciska Hortoványi
Theresia Merz
Johan H. Roeland
Professeur de sociologie des médias, de la religion et de la culture.