Erste Teilnahme von INTERFILM beim Internationalen Norwegischen Filmfestival
The members of the Faith in Film Jury 2025, from left: Aslaug Eidsvik, Carl Axel Reibo Gundersen, Mette Arnstad (© Kjell Y. Riise)


Eine interreligiöse Filmjury, der erstmals auch eine INTERFILM-Vertreterin angehörte, verlieh den Faith in Film Award beim Internationalen Filmfestival in Tromsø (13.-19. Januar 2025) an François Ozons "When Fall Is Coming".

In ihrer Begründung sagte die Jury: "Der diesjährige Gewinner behandelt und reflektiert Themen wie Gnade und Vergebung. Es ist ein starker Film von hoher Qualität in jeder Hinsicht. Wir werden mit einer wunderschönen, von Herbstfarben geprägten französischen Landschaft konfrontiert, die den Rahmen für eine ergreifende und bittersüße Darstellung des Alters, eines gelebten Lebens und der Folgen der Vergangenheit bildet.

Die Handlung beginnt alltäglich und scheinbar harmonisch, bevor sie immer komplexer wird. Durch den allmählichen Aufbau von Intensität hält uns der Film von Anfang bis Ende in Atem.

Die Leistungen der Schauspielerinnen sind besonders beeindruckend. Mit einer relativ kleinen Besetzung bietet der Film Raum für eine enge und zutiefst menschliche Darstellung der Figuren. Sie werden mit Sorgfalt in all ihren Unvollkommenheiten dargestellt, und jeder von ihnen hat eine Vergangenheit, die ihn einholt.

Die Präsenz der Schauspielerinnen in Verbindung mit der Nähe der Kamera bedeutet, dass der Zuschauer die Emotionen der Figuren hautnah miterleben kann. Eine Stärke des Drehbuchs sind die Details: die alltäglichen Abläufe, die persönlichen Beziehungen und die örtliche Umgebung, die zusammen ein Gefühl für ein authentisches Leben schaffen.

Im Laufe der Handlung wird ein harmonisches Leben immer wieder mit der Vergangenheit konfrontiert, was zu Situationen führt, in denen die Hauptfigur gezwungen ist, nach ihren Überzeugungen zu handeln. Die Handlungen sind von ihrem unausgesprochenen Motto: "Der Zweck heiligt die Mittel" geprägt.

Eine der herausragendsten Qualitäten der Geschichte ist ihre Fähigkeit, dem Publikum die Interpretation der Konzepte von Verbrechen, Strafe und Versöhnung zu eröffnen. Das macht ihn zu einem Film, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt und zum Nachdenken anregt.

Wir fragen uns: Was muss man opfern, um ein 'normales' Leben zu führen, wenn die Vergangenheit alles andere als einfach ist?"

Mitglieder der Faith in Film-Jury 2025 waren Mette Arnstad, Schauspielerin und außerordentliche Professorin, als Repräsentantin von INTERFILM, Aslaug Eidsvik, Medienwissenschaftlerin, Verwaltungsdirektorin am Perspektivet Museum, und Carl Axel Reibo Gundersen, Projektleiter für das Nordische Jugendfilmfestival bei Tvibit. Der Preisträger erhält eine handgemalte Ikone, die im Karmelitinnenkloster in Tromsø geschaffen wurde.

Link: Website des Festivals

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