Moolaadé
Ein Lehmhüttendorf irgendwo in Afrika: Vier Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren fliehen am Vorabend ihrer Beschneidung auf den Hof von Collé Ardo, die sich vor Jahren der Beschneidung ihrer Tochter widersetzt hat. Collé, die unter dem Trauma ihrer eigenen Beschneidung leidet, gewährt ihnen Moolaadé, ein Schutzrecht, vergleichbar dem Asyl. Durch ein Band, das sie vor den Hofeingang zieht, werden die dahinterliegenden Hütten zum sicheren Ort. Alle, die den Mädchen übel wollen, müssen draußen bleiben, andernfalls droht ihnen nach der Überlieferung der Tod. (Evangelische Filmjury, FILM DES MONATS Juni 2006)
Mooladé kritisiert eine extremen Islamismus, der die Religion missbraucht, um junge Mädchen zur Klitorisbeschneidung zu zwingen. In Ousmane Sembènes Film fordern die Frauen eines senegalesischen Dorfes die Abschaffung dieses Rituals. Der Film setzt das ländliche Alltagsleben präzise und farbenreich in Szene. Er erzählt eine Geschichte, in der Tradition und Moderne miteinander verwoben sind und in der das Dorf zur Theaterbühne eines Lehrstücks wird.