57. Festival de Cannes

12.05.2004 bis 23.05.2004
Cannes
Ökumenische Jury, Cannes 2004

Die Mitglieder der Ökumenischen Jury, Cannes 2004 (Foto: Daniel Béguin)

"Diarios de motocicleta" (Die Reise des jungen Che) von Walter Salles und "Moolaadé" von Ousmane Sembène sind die Preisträger der Ökumenischen Jury in Cannes 2004. Die Goldene Palme ging an "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore. In seinem Bericht über das Festival hebt Hans Hodel insbesondere die asiatischen Beiträge des Festivals hervor: "2046" von Wong Kar-wei, "Nobody Knows" von Hirokazu Kore-eda und "Tropical Malady" von Apitchatpong Weerasethakul.

Auszeichnungen

Die Reise des jungen Che
Regie:
2003

Ausgehend von den Reisetagebüchern Ernesto Che Guevaras, schildert Walter Salles den Bewusstwerdungsprozess des jungen Che. Mit den Stilmitteln des Roadmovies zeigt er, wie der junge Medizinstudent sein Mitgefühl für die Anderen in ihrem Leiden entdeckt. Hier entsteht sein Bewusstsein für die lateinamerikanische Realität seiner Zeit. Wir sehen, wie Ches Verlangen nach sozialer Gerechtigkeit wächst. Der Film lenkt die Aufmerksamkeit auf einen Kontintent, dessen soziale und politische Probleme bis heute auf eine Lösung warten.

Moolaadé - Bann der Hoffnung
2004

Mooladé kritisiert eine extremen Islamismus, der die Religion missbraucht, um junge Mädchen zur Klitorisbeschneidung zu zwingen. In Ousmane Sembènes Film fordern die Frauen eines senegalesischen Dorfes die Abschaffung dieses Rituals. Der Film setzt das ländliche Alltagsleben präzise und farbenreich in Szene. Er erzählt eine Geschichte, in der Tradition und Moderne miteinander verwoben sind und in der das Dorf zur Theaterbühne eines Lehrstücks wird.

Mehr zum Festival

Am diesjährigen Filmfestival Cannes erhielt der brasilianische Regisseur Walter Salles für seinen Film Diarios de motocicleta (Carnets de voyage) den Preis der Ökumenischen Jury. Mit einer lobenden Erwähnung für den Film Moolaadé des senegalischen Regisseurs Ousmane Sembene, der in der Reihe „Un certain regard“ programmiert war, lenkte die Ökumenische Jury die Aufmerksamkeit  auf den einzigen afrikanischen Beitrag im offiziellen Festivalprogramm.