Ben X

2007

Jeden Morgen um 5.45 Uhr betritt der Schüler Ben die Welt des Online-Rollenspiels „Archlord“. In diesem Fantasy-Szenario wird er zum Ritter Ben X, der allen Gefahren trotz und von der schönen Scarlite bewundert wird  Um kurz nach halb sieben ist die virtuelle Realität für Ben zu Ende. Er muss zur Schule gehen, in der er von seinen Mitschülern drangsaliert und gemobbt wird. Ben kann sich nicht wehren, denn er leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus. Die Gefühle und Gedanken der anderen bleiben ihm fremd. Als zwei Klassenkameraden ihn erniedrigen und schutzlos der johlenden Klasse ausliefern, wird er per Handy gefilmt, die demütigenden Bilder werden ins Internet gestellt. Der einzige Ort, an dem er sich sicher fühlte, ist nun ebenfalls bedroht. Völlig verzweifelt will er Selbstmord begehen. Doch überraschend nimmt das Mädchen, das im Computerspiel Scarlite ist, Kontakt zu ihm auf und will ihm helfen. Ben eröffnet sich eine neue Lebensperspektive. (Jury der Evangelischen Filmarbeit, FILM DES MONATS Mai 2008)

Inspiriert durch die Bildtradition der Passion Christi, stellt der Film eine andere Möglichkeit des Umgangs mit Gewalt dar. Die Hauptfigur, die unter Bevormundung und Unverständnis mehr leidet als unter ihrem Autismus, reagiert auf diese Gewalt mit Kreativität und  einem ungewöhnlichen Gebrauch der Medien. In einem innovativen Stil bieter der Film unterschiedliche Versionen von Bens Realität an. Auf diese Weise durchkreuzt er die Erwartungen der Zuschauer und bringt sie dazu, auf Gewalt anders als nach gesellschaftlichen Normen zu reagieren.

 

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