Seto Surya
Als sein Vater stirbt, muss Chandra, ein ehemaliger Partisan, in sein Heimatdorf reisen, das er fast ein Jahrzehnt lang nicht besucht hat. Die kleine Pooja erwartet ihn gespannt, denn sie glaubt, dass er ihr Vater ist. Sie beginnt jedoch zu zweifeln, als Chandra mit Badri eintrifft, einem Waisenjungen von der Straße, der angeblich sein Sohn ist. Chandra muss sich mit seinem Bruder Suraj auseinandersetzen, der im nepalesischen Bürgerkrieg auf der gegnerischen Seite gekämpft hat. Die Brüder kommen über ihre politische Feindschaft nicht hinweg. Gemeinsam müssen sie den Leichnam des Vaters einen steilen Bergpfad hinabtragen, um ihn am Ufer eines Flusses einzuäschern. Nach einem Streit stürmt Suraj zornig davon und lässt Chandra ohne Hilfe zurück. Auf Druck der Dorfältesten muss Chandra Hilfe von außen suchen, um den strengen Kastenregeln und den diskriminierenden Geschlechtertraditionen Genüge zu leisten, die er im Krieg bekämpft hat. In Nachbardörfern, bei der Polizei, unter den Gästen einer Hochzeitsfeier und bei immer noch rebellierenden Guerillas sucht Chandra nach Unterstützung. (Festivalinformation)
Das Begräbnis eines alten Mannes in einem abgelegenen Dorf in Nepal droht zu scheitern, da sich die zerstrittenen Angehörigen nicht über alte Traditionen und politische Differenzen hinwegsetzen können. Der klug erzählte, vielschichtige Film spiegelt in einer einfachen Familiengeschichte die schwierige Situation eines Landes nach langjährigem Bürgerkrieg. Regisseur Deepak Rauniyar plädiert in leichtem, humorvollem Ton für Versöhnung zwischen den Kriegsparteien, zwischen den Generationen, zwischen Mann und Frau, zwischen Tradition und Moderne. Schliesslich sind es die Kinder, die die weisse Sonne zum Strahlen bringen – die Sonne der Zukunft, der Versöhnung und der Hoffnung.