Jiyan
Die hochschwangere Hayat hat ihre Heimat Syrien verlassen. Gemeinsam mit ihrem Mann Harun wohnt sie in Berlin bei dessen Onkel, der ihnen mit den Asylanträgen hilft. Seine Frau hingegen kann ihre Abneigung gegenüber Hayat, die kurdische Wurzeln hat, nicht verbergen. Hayats Alltag wird zum Spießrutenlauf. Erst als ihr Sohn das Licht der Welt erblickt und Harun einen Job findet, scheint sich alles zum Guten zu wenden – bis Harun plötzlich verschwindet (Festivalinformation, Max Ophüls Preis 2020).
Der Film ist eine Produktion der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Weitere Informationen finden Sie hier.
Ein eindringliches Kammerspiel, das durch das Zusammenwirken von Kamera und Szenenbild noch verstärkt wird. Sowohl der Umgang mit den Vorurteilen im System Familie als auch entwürdigende gesellschaftliche Realitäten werden vor Augen geführt. Gerade die Verweigerung unnötiger größerer dramatischer Bögen zugunsten des Fokus auf die alltäglichen Sorgen und Nöte im Privaten, bringt uns die Protagonistinnen und Protagonisten als Menschen nahe.
Klug geschrieben, erzählt der Film präzise das Leben einer jungen syrisch/kurdischen Familie bei ihren Verwandten in Deutschland. Am Ende steht die Frage: Was ist ein Menschenleben wert?