Tótem

Regie
2023

In ihrem zweiten Film verlässt Lila Avilés die engen Hotelzimmer ihres Debüts The Chambermaid, aber der Zusammenhang zwischen menschlichen Beziehungen und Innenräumen bleibt Thema. Schauplatz ist ein großes Haus, in dem Familie und Freund*innen ein zweifaches Ritual begehen: Der Maler und junge Vater Tona hat Geburtstag, und da es wohl sein letzter ist, wird zugleich Abschied gefeiert. Entsprechend hat auch der Film zwei Seelen: Hinter der Hektik und Spontaneität beim Vorbereiten und Feiern tut sich jene archaisch-spirituelle Tiefendimension auf, die im Titel anklingt. (Festivalinformation, Berlin 2023)

Der Film ist ein bewegendes Porträt einer Familie, die sich mit der unheilbaren Krankheit eines jungen Mannes auseinandersetzt. Die Geschichte wird aus der Sicht seiner kleinen Tochter erzählt und entfaltet sich im Laufe eines besonderen Tages. Die Jury war hingerissen von der komplexen und sensiblen Darstellung der Liebe, die diese Familie zusammenhält und dabei ohne jeglichen falschen oder idealisierten Unterton auskommt. Der Film zeigt auf beeindruckende Weise, wie die mexikanische Kultur mit dem Tod umgeht und gleichzeitig das Leben feiert.

Festivals

Die Ökumenische Jury bei der Berlinale 2023 hat ihren Preis im Internationalen Wettbewerb an "Tótem" von Lila Avilès aus Mexiko verliehen. Den Goldenen Bären gewann der französische Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" von Nicolas Philibert.

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