Quiet Life

2024

Schweden, 2018. Ein mysteriöses Syndrom, von dem Flüchtlingskinder betroffen sind, löst bei Ärzten und Politikern Besorgnis aus. Sergei und Natalia mussten nach einem Angriff, der Sergei fast das Leben kostete, aus ihrem Heimatland fliehen. Sie haben sich mit ihren beiden kleinen Töchtern in Schweden niedergelassen und warten darauf, dass die Migrationsbehörde über ihren Asylantrag entscheidet. Sie versuchen ihr Bestes, ein normales Leben zu führen. Sie arbeiten hart, schicken ihre Kinder auf schwedische Schulen, lernen die Sprache, lassen sich regelmäßig von den Behörden kontrollieren und hoffen, dass sie eines Tages schwedische Staatsbürger sein werden. Doch als ihr Asylantrag abgelehnt wird, bricht Katja, ihre jüngste Tochter, zusammen und fällt in ein mysteriöses Koma. Vor einem moralischen Dilemma stehend, wird Sergejs und Natalias Widerstandsfähigkeit auf die Probe gestellt. (Festivalinformationen, Venedig 2024)

“Quiet Life” ist ganz und gar nicht so ruhig wie vermutet. Der Asylantrag einer Familie wird unglücklicherweise abgelehnt. Die Ablehnung führt bei den beiden Kindern zu einem rätselhaften Koma, dem sog. Child Resignation Syndrom. Der überaus dichte Film hat eine klare Struktur und die Leistung der SchauspielerInnen berührt tief und erzeugt eine ungeheure Wucht. Gleichzeitig konfrontiert uns die Geschichte mit der Scheinheiligkeit einer eiskalten Bürokratie, die Menschlichkeit nur vortäuscht. Mit der Wahl dieses Films wollen wir zum Nachdenken über die menschliche Würde anregen sowie zur Solidarität mit Asylsuchenden beitragen und unser Bewusstsein gegen jede Art von Ablehnung schärfen (Foto: Les films du Worso).

Festivals

Die INTERFILM-Jury in Venedig 2024 hat den INTERFILM-Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs an "Quiet Life" von Alexandros Avranas verliehen. Der Goldene Löwe ging an "The Room Next Door" von Pedro Almodóvar.

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