Sue
Sue ist Mitte dreißig. Sie kam irgendwann nach New York und treibt durch diese Stadt mit der somnambulen Ausstrahlung eines Menschen, der keiner Fliege etwas zuleide tut und sich kaum kämpferisch gegen sein Schicksal auflehnen würde. Gutaussehend, sexy, "educated", sucht sie Jobs, Freundinnen und Liebhaber. All das findet sie vorübergehend - dann kommt es ihr wieder abhanden. Während sie wie in Trance durch die Stadt zieht, immer wieder kurze, flüchtige Berührungen herstellend, geht ihr der Kontakt zur Außenwelt immer mehr verloren. (Festivalinformation, Viennale)
Die Jury vergibt ihren Preis an Sue von Amos Kollek für sein eindrucksvolles Porträt einer arbeitslosen New Yorkerin, die sich zunehmend von ihrer Umwelt entfremdet und schließlich an ihrer Einsamkeit zugrunde geht. Der Film schildert ohne melodramatische Effekthascherei die verzweifelte Suche nach Liebe und Nähe in einer Gesellschaft der Vereinzelung.