"Diarios de motocicleta" (Die Reise des jungen Che) von Walter Salles und "Moolaadé" von Ousmane Sembène sind die Preisträger der Ökumenischen Jury in Cannes 2004. Die Goldene Palme ging an "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore. In seinem Bericht über das Festival hebt Hans Hodel insbesondere die asiatischen Beiträge des Festivals hervor: "2046" von Wong Kar-wei, "Nobody Knows" von Hirokazu Kore-eda und "Tropical Malady" von Apitchatpong Weerasethakul.
Ausgehend von den Reisetagebüchern Ernesto Che Guevaras, schildert Walter Salles den Bewusstwerdungsprozess des jungen Che. Mit den Stilmitteln des Roadmovies zeigt er, wie der junge Medizinstudent sein Mitgefühl für die Anderen in ihrem Leiden entdeckt. Hier entsteht sein Bewusstsein für die lateinamerikanische Realität seiner Zeit. Wir sehen, wie Ches Verlangen nach sozialer Gerechtigkeit wächst. Der Film lenkt die Aufmerksamkeit auf einen Kontintent, dessen soziale und politische Probleme bis heute auf eine Lösung warten.