Durch die Folgen des 11. Septembers aufgerüttelt, findet Yasmin zu ihren kulturellen Wurzeln zurück. Die Wiederentdeckung des Korans bringt eine Glaubensvertiefung mit sich und ermöglicht ihr, sich sebst zu finden. Zuversichtlich sucht Yasmin einen Weg, sich zu behaupten – sowohl in der pakistanischen Gemeinschaft wie auch in ihrer westlich geprägten Umgebung.
57. Internationales Filmfestival Locarno
Die ökumenische Jury beim 57. Filmfestival Locarno (v.l.): Florence Desmazures (Präsidentin), Jean-Pierre Hoby, Lavinia Mohr, Silvia Rapisarda, Anita Uzulnice, Thomas Kroll
Der Film "Yasmin" des britischen Regisseurs Kenny Glenaan ist der Preisträger der ökumenischen Jury am Filmfestival Locarno 2004. Die Jury hat den Film wegen der überzeugenden Identitätsfindung einer jungen pakistanischen Frau ausgezeichnet. Der Film zeichnet vor allem auch ein lebendiges und berührendes Porträt der Muslime in England und ist trotz der schweren Themen voller Witz und Ironie. Dies ist dem regen Kontakt zwischen den muslimischen Darstellern (Laien wie Profis) und dem Filmteam zu verdanken: Der intensive Erfahrungsaustausch hat dem Film einen hohen Authentizitätsgrad verliehen. Die Filmequipe wurde während der Dreharbeiten im Oktober 2003 in die pakistanische Gemeinschaft aufgenommen, und es gelang ihr, deren Atmosphäre im Film realistisch wiederzugeben.
Der Preis ist zum ersten Mal mit 20´000 SFr. dotiert und an die Filmdistribution in der Schweiz gebunden. Das Preisgeld wird von der evangelisch-reformierten und den römisch-katholischen Kirchen der Schweiz zur Verfügung gestellt.
Zudem hat die ökumenische Jury den italienischen Film "Private" von Saverio Costanzo mit einer Lobenden Erwähnung ausgezeichnet. Er gewann auch den Hauptpreis des Festivals, den Goldenen Leoparden. Die Jury der internationalen Filmkritik (Fipresci) vergab ihren Preis an den japanischen Wettbewerbsbeitrag "Tonî Takitani" von Jun Ichikawa.
Auszeichnungen
«Private» zeigt uns das Leben einer palästinensischen Familie, die sich weigert, ihr von israelischen Truppen besetztes Haus zu verlassen. Ihre Weigerung gründet in einer überzeugten, wenngleich paternalistischen Haltung der Gewaltlosigkeit. Das Leben in dieser «geschlossenen Gesellschaft» beleuchtet die verschiedenen Verhaltensweisen im Alltag der kriegerischen Auseinandersetzung. Der Film setzt ein Zeichen der Hoffnung für unsere heutige Welt.