65. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

01.05.2019 bis 06.05.2019
Oberhausen
Još jedan odlazak (Yet Another Departure)

Aus dem Internationalen Wettbewerb: "Još jedan odlazak" (Yet Another Departure) von Renata Poljak, Kroatien (© Internationale Kurzfilmtage Oberhausen)

Die Ökumenische Jury hat ihren mit 1500 € dotierten Preis an den Tanzfilm "NoirBLUE" von Ana Pi vergeben und sprach eine Lobende Erwähnung für "amelina" von Rubén Guzmán aus Argentinien aus. Der Große Preis der Stadt Oberhausen ging an "I Got my Things and Left" des in Runada geborenen Regisseurs Philbert Aimé Mbubazi Sharangabo. Ihren Hauptpreis verlieh die Internationale Festivaljury an "ZOMBIES", der vom kongolesisch-belgischen Rapper Bajoli inszeniert wurde. Die Jury des internationalen Verbands der Filmkritik Fipresci zeichnete mit ihrem Preis den Film "Student Bodies" von Ho Rui An aus Singapur aus.

Die Vertriebsempfehlung der Ökumenischen Jury für einen Film aus dem Kinder- und Jugendfilmwettbewerb erhielt "La gita" (The School Trip, Italien 2018) von Salvatore Allocca. 

Am 1. Mai 2019 wurden die 65. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen eröffnet. In den folgenden Tagen zeigte das Festival insgesamt weit über 500 Filme, davon 139 in den fünf Wettbewerbssektionen (Internationaler Wettbewerb, Deutscher Wettbewerb, NRW-Wettbewerb, MuVi-Preis und Kinder- und Jugendfilmwettbewerb. Die Ökumenische Jury vergibt ihren Preis im Internationalen Wettbewerb und spricht außerdem eine Empfehlung für einen Film des Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs aus.

Im Bereich "Thema" widmeten sich die Kurzfilmtage unter dem Titel "Die Sprache der Verlockung" dem Kurzfilm-Genre Trailer, sowohl in seiner kommerziellen Form wie in seiner künstlerischen Anverwandlung durch einzelne Filmemacher. In der Sektion "Profile" zeigte das Festival in sechs Programmen die Kurzfilme von Aleksandr Sokurov aus den Jahren 1980-1996, außerdem den sechseinhalbstündigen Dokumentarfilm "Duchovnye golosa" (Spiritual Voices) über eine russische Militärbasis an der Nordgrenze Afghanistans von 1995. Weitere Programme der Sektion waren der philippinischen Filmemacherin Kiri Dalena, der Japanerin Kayako Oki und der Griechin Eva Stefani gewidmet.

Link: Festival-Website

Auszeichnungen

NoirBLUE - Displacements of a Dance
Regie:
2018


Von der Strahlkraft des alle Grenzen übersteigenden Himmels, der Sehnsucht und Melancholie des Raums von Nacht und Tag und allem dazwischen erzählt das leuchtende Blau, von der physischen Herausforderung, Schönheit, Eleganz und Verdrängung der Transformationen der blaue Tanz, von Identität, Zuhause, Heimat und Tränen die Stimme aus der blauen Tiefe des Herzens. Der Film "NoirBLUE – Displacements of a Dance" variiert die poetische Auseinandersetzung mit Unterschieden und Variabilitäten deshalb um den Satz „I’m from all these places“, niemals moralisierend, immer Brücken überschreitend und verbindend: Lass Schmerz und Verletzung der Vorfahren zurück, erhoffe den Segen derer, die nach dir kommen; die Blauheit der Liebe wird alle Grenzen übersteigen, wenn wir sind, was wir sein werden.

2018

Umso tiefer Amelina „Coca“ San Martín auf ihrem Lebenswegblick unterwegs ist, umso mehr Licht und Dunkel und Berge und Erbe und Sanftheit entdeckt sie. Doch Deuten wäre Eingrenzen, Erklären wäre Verwischen statt zu bewahren, was geschenkt ist: "What it means? We will never know.“ Der Film "amelina" lässt sich voller Würde und Ruhe ein auf jahrtausendealte und jahresreiche Geschichte, auf die Vergangenheit in der Gegenwart, auf die Würde des Menschen im Blick auf eine Frau, auf die Würde eines Lebens im Blick auf die Kunst der Ahnen. Ein Film darüber, wie wir entstanden sind, wie klein unser Leben ist – und dadurch so groß. (Foto: Internationale Kurzfilmtage/Rubén Guzmán)

The School Trip
2018

Musik versus Immersion, Diversität versus Alltagsrassismus, Gefühl versus Einsamkeit: "La gita" erzählt emotional, stimmig, italo- und frankopoppig berührend von der Einwanderertochter Magalie und ihrer Nachhilfe für den matheschwachen Schwarm wie die diversitätsschwache Passantin. Am Ende wird sich der Mut des Films lohnen, im Plot, weil statt der Klassenfahrt ein Herz auf Magalie wartet, und im Echo des Filmes, weil Jugendliche ab 14 Jahren in aller Offenheit eine kleine feine Hoffnung geschenkt wird. (Foto: Internationale Kurzfilmtage/Salvatore Allocca)