2008 traf die Finanzkrise Island mit voller Wucht. Das Bankensystem des Landes kam vollständig zum Erliegen, sogar vom Staatsbankrott war plötzlich die Rede. Die Folgen eines fehlgeschlagenen Systems wurden nirgends so deutlich erkennbar wie hier. Wie konnte es so weit kommen? Dieser Film zeigt drei Menschen in Reykjavík zwei Jahre zuvor: Eine Alleinerziehende kommt mit ihrem Gehalt als Kindergärtnerin nicht mehr über die Runden und arbeitet nachts als Callgirl. Ein einst erfolgreicher Autor verfällt nach seiner Scheidung und dem Tod seiner Tochter ganz und gar dem Alkohol. Ein ehemaliger Fußballspieler versucht sich an einer Karriere als Banker und gerät in den Strudel moralisch bedenklicher Finanzgeschäfte. Die geschickt miteinander verflochtenen Episoden um die drei Figuren ergeben zusammen ein bedrückendes Porträt der isländischen Gesellschaft kurz vor ihrem Kollaps.
Straße der Hoffnung/Life in a Fishbowl
Regie
2014
Information
Festivals
56. Nordische Filmtage Lübeck
Ein Film aus Island hat den Hauptpreis der Nordischen Filmtage Lübeck 2014 gewonnen: "Strasse der Hoffnung“ (Vonarstræti) von Baldvin Z. Der kirchliche INTERFILM-Preis ging an "1001 Gramm" von Bent Hamer aus Norwegen.
Weitere Inhalte
„Neue Anfänge“ war 2014 das Thema der nordischen Filmtage Lübeck. Dieser rote Faden war in allen 18 Filmen, die die INTERFILM-Jury zu bewerten hatte, nicht zu übersehen. Drei Roadmovies erzählten vom Weg in ein neues Leben. Auch die Themen Erwachsenwerden und Wirtschaftskrise klangen mehrfach an.