Michail Kalatosischwilis Film erzählt von einem jungen Arzt, der in der russischen Steppe seinem Beruf nachgeht und dabei mit verschiedenen Herausforderungen, Schicksalen und Leiden konfrontiert wird. Der ärmliche Hof, wo der Mediziner lebt und praktiziert, erscheint dabei wie ein letzter Außenposten der Zivilisation in einem von staatlichen Strukturen nahezu abgeschnittenen, verödeten Lebensraum. In bestechend ruhigen und weiten Bildern, die den Menschen in Beziehung setzen zu einer grandiosen, aber auch menschenfeindlich und „gottverlassen“ wirkenden Landschaft, werden anhand der Geschichte der beeindruckenden Hauptfigur die Grundlagen menschlicher Existenz erkundet, wobei neben den rein materiellen Fundamenten die Bedeutung mitmenschlichen Handelns und – durch die Konfrontationen mit dem Tod, aber auch mit „Wundern“ – spirituelle Fragen in den Fokus geraten: nach Gott, vor allem aber danach, wie sich auch unter härtesten äußeren Lebensbedingungen ein sinnhaftes, erfülltes, glückliches Dasein verwirklichen lässt. Dabei besticht der Film nicht nur durch seine ebenso konzentrierte wie überwältigend schöne Bildsprache, sondern auch durch eine Erzählhaltung, die trotz der Tiefe der ausgeloteten Themen von wunderbarer Gelassenheit ist und Raum für skurrilen Humor lässt.
Dikoe polje erhielt außerdem den Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI-Preis) und eine Lobende Erwähnung der Internationalen Festivaljury.