Auf Rädern begleitet mit eindrucksvollen Bildern die Klassenkameraden Lucas und Lais auf einer Entdeckungsreise durch die staubigen Straßen des ländlichen Brasiliens. Dabei finden sie etwas anderes, als sie gesucht haben. Eine wachsende Freundschaft stärkt sie darin, ihren Herausforderungen mit mehr Selbstvertrauen und Mut zu begegnen. Lucas wird auch weiterhin nicht laufen können und Lais ihren Vater nicht kennen lernen, aber auf ihrem Weg wachsen sie über sich selbst hinaus. Mit Leichtigkeit erzählt, bietet dieser Film Heranwachsenden zwei gleichermaßen starke Charaktere und eine hoffnungsvolle Botschaft über die Wichtigkeit von Freundschaft und Resilienz angesichts der Widrigkeiten des Lebens. (Foto: © Klaxon Kultura Audiovisual)
22. Internationales Filmfestival für Kinder und Jugendliche SCHLINGEL
Die Ökumenische Jury beim Schlingel 2017 mit Preisträger Mauro D'Addio (© Schlingel)
Die Ökumenische Jury beim 22. Internationalen Filmfestival für Kinder und Jugendliche SCHLINGEL in Chemnitz vergab ihren Preis an den brasilianischen Film "Auf Rädern" von Mauro D'Addio, außerdem eine Lobende Erwähnung an "Zuckersand" von Dirk Kummer aus Deutschland. Die Europäische Kinderjury -18 Kinder aus neun europäischen Nationen - wählte als Gewinner des Europäischen Kinderfilmpreises der sächsischen Kunstministerin den spanischen Film "Zip & Zap und die Kapitänsinsel" von Oskar Santos. Der Preis ist mit 12.500 € die höchstdotierte Auszeichnung des Festivals. "Einfach Charlie" von Rebekah Fortune aus Großbritannien erhielt den mit 10.000 € dotierten Hauptpreis der Sächsischen Landesmedienanstalt und den Filmpreis der aus Schülern zusammengesetzten Juniorjury. Die Jugendjury vergab ihren Preis an den südkoreanischen Film "Ein Meer aus Salz und Blüten" von Chang. Der Preis der Fipresci-Jury ging an "Farben der Unschuld" von Manas Mukul Pal aus Indien.
Mit der Europäischen Erstaufführung der chilenischen Produktion "Kletterdiebe" (Niñas Araña/Spider Thieves) wurde das Festival am 25. September eröffnet. Zum zweiten Mal vergab eine ökumenische Jury ihre Preise für Filme der verschiedenen Wettbewerbssektionen. Insgesamt zeigte das Festival 158 Filme aus 51 Ländern, 126 davon in den Wettbewerben für Kinderfilm, Juniorfilm, Jugendfilm und Kurzfilm sowie im Blickpunkt Deutschland und im Animationswettbewerb.
Bereits am 28. September wurden die Preisträger für den Kurzfilmwettbewerb vergeben. Sie sind mit jeweils 500 € für nationale und internationale Kurzpielfilme und Animationsfilme dotiert. Die Gewinner sind "Die Mechanik oder: Wie man auf sich Acht gibt" von Michael Chlebusch (nationale Spielfilme), der isländische Film "Búi" von Inga Lísa Middleton (internationaler Spielfilm), "Höchste Zeit, Herold" von Francie Liebscher (Animationsfilm national) und "Pautinka" (Spider Web/Spinnennetz) von Natalja Tschernyschewa aus Russland (Animationsfilm international).
Link: Festival-Website
Auszeichnungen
Angesichts einer drohenden Trennung erzählt das Drama Zuckersand die Geschichte einer außerordentlichen Freundschaft zweier 10-jähriger Jungen im deutsch-deutschen Grenzgebiet im Jahr 1979. Über den Blick auf das religiöse Fundament der ausreisenden Familie seines Freundes Jonas berührt der Film Fragen nach der Bedeutung von Glauben und Werten, die über die staatlich verordnete Solidarität hinausgehen. Zuckersand erzählt in vielen Zwischentönen und mit Fred als einer starken kindlichen Hauptfigur von der Schwierigkeit und der Hoffnung, die Seele in einem System voller bürokratischer Beschränkungen zu bewahren. Obwohl kein expliziter Kinderfilm, bietet der Film Heranwachsenden Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte. Vor allem aber zeigt er eine Freundschaft, die im Glauben und mit Hilfe der Fantasie der Kinder Grenzen zu überwinden sucht, dabei jedoch an der Realität der Grenzen scheitert. (Foto: © Claussen+Putz Filmproduktion)