Una sterminata domenica
Ziellos wie an einem endlosen Sonntag streifen Brenda, Alex und Kevin durch Rom. Dieser stilistisch aufregende Film gießt die Perspektivlosigkeit, Frustration und Rebellion europäischer Millennials erfrischend schonungslos in neuartige Bilder. Zunächst scheinen die drei Protagonist*innen unzertrennlich zu sein. Die harte, verletzliche Brenda und der schwärmerische Alex sind ein Paar, der exzentrische Gelegenheitsdieb und Graffiti-Sprayer Kevin gehört wie selbstverständlich dazu. Weil Brenda ein Kind erwartet, nimmt Alex jedoch einen Tagelöhnerjob an und so kommen sich Brenda und Kevin näher. Der Versuch einer Aussprache zwischen den von jugendlicher Impulsivität, Selbstzerstörungslust und romantischen Sehnsüchten angetriebenen Freunden scheitert. Das setzt einen emotionalen und inszenatorischen Wirbelsturm in Gang, der alles mit sich reißt. (Festivalinformation, Mannheim 2023)
Drei auf sich gestellte Jugendliche auf der verzweifelten Suche nach Zuneigung begeben sich auf einen wilden Trip durch die Ewige Stadt. Der Film ist Roadmovie und Coming-of-Age-Story zugleich. Die Teenager stellen sich instinktiv die wichtigen Fragen über den Sinn des Lebens. Orientierungslosigkeit und Frustration treiben sie zu einem echten Warnschuss. Visuelle Anspielungen auf archaisch-biblische Bilder geben dem Film eine mehrschichtige Bedeutung. Mit der Geburt in der Schlussszene öffnen sich neue Perspektiven für die Drei.