"Una sterminata domenica" (An Endless Sunday) von Alain Parroni (Italien, Deutschland 2023) hat den mit 2.500 € dotierten Preis der Ökumenischen Jury beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2023 gewonnen. Das Preisgeld wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) gestiftet. Den International Newcomer Award, den von der Internationalen Jury vergebenen und mit 30.000 € dotierten Hauptpreis des Festivals für den besten Film des Wettbewerbs, erhielt "In Flames" von Zarrar Khan (Pakistan, Kanada 2023), der mit 15.000 € dotierte Rainer Werner Fassbinder Award für das beste Drehbuch ging an Nick Pinkerton für "The Sweet East" von Sean Price Williams (USA 2023). Der Preis der Jury der internationalen Filmkritik (Fipresci) wurde an "Animal" (Griechenland, Österreich, Rumänien, Zypern, Bulgarien 2023) von Sophia Exarchou verliehen.
Beim Ökumenischen Empfang der Kirchen erinnerte Dekan Jung daran, dass erstmals vor 60 Jahren kirchliche Jurys - eine evangelische INTERFILM- und eine katholische OCIC-Jury - Preise in Mannheim vergaben; damals, 1963, hieß das Festival noch Mannheimer Filmwoche. Dekan Hartmann legte den Akzent auf Filme als eine "Schule der Empathie", die sie für die Kirchen bedeutsam mache. Festivalleiter Sascha Keilholz hob die Internationalität und Interkulturalität des Festivalprogramms mit den gleichartigen Intentionen des kirchlichen Filmengagements hervor. Für INTERFILM und SIGNIS sprach INTERFILM-Vorstandsmitglied Christian Engels über die angesichts der aktuellen weltpolitischen Situation wieder besonders aufmerksam beobachtete Verbindung von Film und Politik.
Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg wurde am 16. November mit dem Film "Day of the Fight" von Jack Huston (USA 2023) eröffnet. Der Internationale Wettbewerb "On the Rise" zeigte 16 Filme, aus denen die Ökumenische Jury ihren Preisträger wählte. Weitere Festivalsektionen waren "Pushing the Boundaries" mit Filmen, die die Grenzen der filmischen Ausdrucksmöglichkeiten bearbeiten, sowie die Retrospektive, die dem "Method Acting" im amerikanischen Kino der fünfziger bis in die siebziger Jahre gewidmet ist. Die neue Sektion "Filmscapes" öffnet das Programm auch für essayistische, dokumentarische und serielle Produktionen.