Der Film macht uns vertraut mit den Problemen einer jungen Soldatin, ihren Weg von einem Friedenseinsatz zurück in ihr Alltagsleben zu finden. Nicht zuletzt ihr gewalttätiger Vater setzt einen schmerzhaften Klärungsprozess in Gang: Geschlechterrolle, Vater-Tochter-Beziehung und Menschenhandel. Der Film bietet keine einfachen Lösungen, aber am Ende erscheint die Perspektive eines selbstbestimmtes Lebens. Zurückhaltende Anspielungen auf ihre Kriegserfahrungen verbinden die im Auslandseinsatz erfahrene Gewalt dramaturgisch und schauspielerisch überzeugend mit der verborgenen aber realen Gewalt europäischer Gesellschaften.
59. Internationale Filmfestspiele Berlin
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Auszeichnungen der Ökumenischen Jury
Der algerische Regisseur zeigt die Begegnung einer christlichen Mutter mit einem muslimischen Vater. In den Tagen der Londoner Bombenattentate 2005 fürchten sie um das Leben ihrer Kinder. Der Film erkundet, wie wechselseitige Vorurteile überwunden werden können und wie gegenseitiger Respekt inmitten einer Tragödie entsteht.
Dieses Road Movie durch die 1950er Jahre in den USA, beruhend auf einer wahren Geschichte, verbindet auf sehr intelligente Weise Humor und existentielle Fragen: wie findet man seinen Weg und was braucht man, um glücklich zu sein? Die ökumenische Jury hat die Leichtigkeit besonders geschätzt, die sich in traurigen und ausweglosen Lebensumständen als sehr belebend erweist.
Der Film handelt von der Suche nach Liebe. Die Geschichte zwischen Simon und Marion scheint zu Ende während die zwischen Bilal und Mina es nicht schafft, zu beginnen. Bilal ist zu Fuß aus dem Irak gekommen, um zu Mina zu gelangen, die ihr Vater gegen ihren Willen in England verheiraten will. Bilal wird als illegaler Auswanderer in Calais festgenommen. Er nimmt Schwimmunterricht bei Simon in der verzweifelten Hoffnung, durch den Ärmelkanal zu schwimmen. Dass Simon sich für Bilal engagiert, schafft neue Perspektiven. Der französische Regisseur schafft es, in überzeugender Weise darzustellen, dass Liebe zwischen zwei Menschen nur möglich ist, wenn sie das Engagement für andere einschließt.
Im Fokus dieses koreanischen Films stehen zwei kaum schulreife Schwestern, die - von ihrer Mutter verlassen - einer alkoholkranken Tante ausgeliefert werden. Verloren in einer Welt, die ihre Verletzbarkeit übersieht, sind sie ganz auf sich selbst gestellt. Gerade weil diese Geschichte aus der Perspektive der beiden Mädchen stimmig erzählt wird, macht er die Folgen von abwesenden Eltern, von verweigerter Verantwortung und von ökonomischer Marginalisierung besonders gut sichtbar. Dies wird aufgewogen durch die subtil dargestellte liebevolle Fürsorge der Großmutter. Geerdet in natürlichen Zusammenhängen schenkt sie den Mädchen eine höchst kostbare Gabe: ihre Zeit.