Charles Martig
Direktor des Katholischen Medienzentrums Zürich
Country of origin:
Schweiz
Charles Martig (*1965) studierte Theologie, Journalismus und Kommunikationswissenschaft und schrieb seine Doktorarbeit in Theologie über Lars von Trier unter dem Titel «Kino der Irritation». Er ist Geschäftsführer und Filmbeauftragter des Katholischen Mediendienstes in Zürich. Martig hat eine bedeutende Anzahl von Artikeln und Büchern zu Kino und Theologie veröffentlicht. Er organisiert internationale Symposien zu Film und Theologie, und er war bereits mehrfach Mitglied einer Ökumenischen Jury (Berlin, Cannes, Locarno, Karlovy Vary) sowie Mitglied der SIGNIS Jury in Venedig.
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Am Locarno Film Festival hat der libanesische Filmemacher Abbas Fahdel zusammen mit seiner Frau Nour Ballouk den Preis der ökumenischen Jury gewonnen. Kann Kunst die Welt retten? Mit dieser Frage beschäftigen sich nicht nur die Preisträger, sondern auch der ukrainische Film «The Hamlet Syndrome». Und auch der katholische Horrorfilm «Serviam – Ich will dienen» ist mehr als nur eine Anklage. Wer mit einem religiösen Blick durch die Filme von Locarno spaziert, sieht viel mehr als Gewalt und Zerstörung. Ein Bericht von Charles Martig
Am Samstag ging das 72. Locarno Filmfestival zu Ende. Den Goldenen Leoparden gewann der portugiesische Film «Vitalina Varela». In diesem wie in auffallend vielen anderen Filmen war Religion dieses Jahr Thema.
Harry Dean Stanton ist berühmt für seine Rollen in «Paris Texas» von Wim Wenders und «The Godfather Part II» von Francis Ford Coppola. Mit 90 Jahren ist er nochmals vor die Kamera getreten und gibt den verschrobenen, aber lebenstauglichen Cowboy im Südwesten der USA. Mit «Lucky» hat ihm der junge Regisseur John Carroll Lynch ein Denkmal gesetzt. Weitere starke Filme aus Nordamerika, die im Wettbewerb von Locarno zu sehen waren, regen an zum Nachdenken über Leben und Tod.
Filmbesprechung von Charles Martig zum Preisträger der Ökumenischen Jury in Karlovy Vary 2016, "Le confessioni" von Roberto Andò.
Am Filmfestival in Locarno 2016 gewinnt die Bulgarin Ralitza Petrova für ihr Drama «Godless» den Ökumenischen Preis der Kirchen und den Goldenen Leoparden. Auf der Piazza Grande ragten Ken Loachs Sozialdrama «I, David Blake» und ein Film über IS-Rekrutierungen in Frankreich unter dem Titel «Le ciel attendra» heraus. (Foto: "Godless", © Festival del film Locarno)
«Paradise» heisst der Preisträger der Ökumenischen Jury am Filmfestival Locarno. Der iranische Film wurde unter erschwerten Bedingungen heimlich gedreht und zeigt die Situation im Schulwesen von Teheran. Insgesamt war die Ausgabe 2015 eine künstlerisch anspruchsvolle und reichhaltige Auswahl des internationalen Filmschaffens. Auf der Piazza Grande beeindruckte der politische Film «Der Staat gegen Fritz Bauer», der mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
Der Gewinner des Preises der Ökumenischen Jury in Zlín 2015 ist beim schweizer Verleih trigon-film als DVD erschienen. Eine Rezension von Charles Martig
Im internationalen Wettbewerb des Filmfestivals Locarno 2013 standen Experimental-, Dokumentar- und unabhängige Spielfilme neben einander. Ein direkter Vergleich war schwierig: Die Favoriten der ökumenischen Jury waren der Independentfilm «Short Term 12», der sich authentisch mit einem Auffangzentrum für Jugendliche auseinandersetzt, und Yves Yersins Dokumentarfilm über eine Gesamtschule im Neuenburger Jura. Ein Höhepunkt des Festivals war die Präsenz des Regisseurs Werner Herzog, der eine Masterclass hielt.
Mit einer starken Präsenz von Frauen als Regisseurinnen, Darstellerinnen und Produzentinnen war die Berlinale 2013 eine löbliche Ausnahme im internationalen Festivalbetrieb. Ein weiterer Trend war die starke Präsenz von osteuropäischen Filmen in allen Sektionen.