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Mannheim und Heidelberg

 

Die Ökumenische Jury in Mannheim 2021 hat der französisch-belgischen Koproduktion "Ma nuit" (My Night) von Antoinette Boulat ihren mit 2.500 € dotierten Preis verliehen. Michelangelo Frammartino aus Italien  gewann den International Newcomer Award für die Beste Regie für seinen Film "Il buco" (The Hole).

Zum 70jährigen Bestehen des Filmfestivals Mannheim-Heidelberg, das 1952 als "Kultur- und Dokumentarfilmwoche" gegründet wurde, hat das Festivalteam unter Festivalleiter Sascha Keilholz und Programmdirektor Frédéric Jaeger ein profiliertes Programm zusammengestellt. Kernstück des Festivals ist die Wettbewerbssektion "On the Rise"  mit ersten bis dritten Werken internationaler Regisseure und Regisseurinnen. Innovativen Arbeiten ist auch die Sektion "Pushing the Boundaries" gewidmet. Die Retrospektive unter dem Motto "Umbrüche und Wendepunkte", die restaurierte Werke aus der Geschichte des Festivals präsentiert, ist ebenfalls den Impulsen der Erneuerung unter dem Aspekt der Filmgeschichte gewidmet.

Das Jubiläumsprogramm zeigt in seinem Kernstück "Film Experience 2021" herausragende Filme des Jahres und unter dem Titel "Festival Spotlight" Filmempfehlungen anderer, gleichgesinnter Festivals, feiert mit einem "Grand IFFMH Award" die Regisseure Andrea Arnold und Guillaume Nicloux und bietet in der Sektion "Shorts" ein Forum für die "Geburtsstätte des Kinos" (Festivalkatalog), den Kurzfilm.

Link: Festival-Website

Auszeichnungen
Auszeichnungen
My Night
2021

Die Bejahung des eigenen Lebens beginnt mit dem Nein zu den verschiedensten Angeboten fremdbestimmten Lebens. Der Weg, den die Protagonistin Marion am Geburtstag ihrer vor 5 Jahren verstorbenen Schwester Alice antritt, führt mitten ins Dunkel. Es ist das Dunkel ihrer eigenen Trauer, die sie zu einem anderen Blick auf das Leben herausfordert, einem Blick, der sich nicht von verführerischen Illusionen z.B. eines Castingangebots oder ihrer Peergroup ablenken lässt.
Der Durchbruch zu einem neuen Anfang erfordert allerdings auch einen Sprung des Vertrauens - in diesem Fall hin zu einem zufälligen Weggefährten, der sich als Seelenverwandter zeigt. Das bedeutet zugleich, Nähe zuzulassen und das Wagnis des Lebens anzunehmen. All das bricht sich Bahn bei einen Sprung in die Seine, der wie ein intimes Tauferlebnis anmutet, das Leichtigkeit zulässt und Aufbruch ermöglicht. Aus dem Akzeptieren der eigenen Verletzlichkeit heraus erfolgt schließlich der Griff ins Blau des Himmels, der die Grenzen der Vergänglichkeit transzendiert und die Trauer überwindet.
Antoinette Boulat ist mit "My night" ein magischer Kinomoment gelungen, großartig eingelöst von einer herausragenden Lou Lampros. (Foto: © Cercamon)

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