Mar nero
Zwei Frauen leben zusammen im gleichen Haus am Rande von Florenz: Gemma, eine alte Italienerin, die vor kurzem Witwe geworden ist, und ihre Haushaltshilfe Angela, eine junge Rumänin, die gerade in Italien angekommen ist. Beide fühlen sich einsam und öffnen sich mehr und mehr dem anderen. Durch den täglichen Umgang mit Angela sieht sich Gemma an ihre eigene Jugend im Italien der Nachkriegszeit erinnert. Im festen Willen der jungen Frau, Geld für ein Baby zu sparen, spiegelt sich ihre eigene Sparsamkeit und Knauserei, mit der sie ihrem Sohn Enrico eine gute Ausbildung ermöglichen wollte. Während Gemma und Angela anfangs völlig verschieden schienen, entdecken sie viele gemeinsame Züge und entwickeln eine fast idyllisch erscheinende Beziehung. Ein gewaltsames und tragisches Ereignis zerstört diesen heiteren Zustand: Angelas Ehemann, der in Rumänien geblieben ist, verschwindet plötzlich. Die junge Frau will sich sofort auf die Suche nach ihm machen. Mit alterstypischer Selbstbezogenheit will Gemma sie nicht fort lassen und sinkt zurück in ihre Einsamkeit.
Allmählich setzen sich jedoch Gemmas Großmütigkeit und ihr durch Angelas unbeirrbare Lebenslust wieder geweckter Wunsch nach einem emotional erfüllten Leben auch im Alter durch. Statt Angela festzuhalten, bricht Gemma mit ihr zu einer abenteuerlichen Reise auf. Jenseits fiktionaler Konstruktionen finden sie sich in der rumänischen Wirklichkeit an der Mündung der Donau wieder und suchen nach ihrer persönlichen Wahrheit. (Presseinformation)