DOK Leipzig 2016

59. Internationales Filmfestival für Dokumentar- und Animationsfilm
31.10.2016 bis 06.11.2016
Leipzig

Die Interreligiöse Jury Leipzig 2016 mit Festivalintendantin Leena Pasanen (Mitte; © MDR/Antje Hoffmann)

Am Abend des 31. Oktober 2016 wurde das 59. Internationales Filmfestival für Dokumentar- und Animationsfilm mit dem langen Animationsfilm "Ma vie de courgette" eröffnet. Erstmals hat eine Interreligiöse Jury bei DOK Leipzig einen Preis verliehen.

Sie tritt an die Stelle der seit 1990 bestehenden Ökumenischen Jury. Den Anstoß für diesen Schritt gab die Festivalintendantin Leena Pasanen. "In unserer polarisierten Welt und in einer Gesellschaft, in der zunehmend versucht wird, nicht-christliche Religionen auszuschließen, möchten wir durch die Öffnung der Ökumenischen Jury ein Zeichen für Zusammenhalt und Aufgeschlossenheit geben", erklärte sie und bedankte sich bei SIGNIS und INTERFILM, den Trägerorganisationen der Ökumenischen Jury, für deren Bereitschaft, ihren Wunsch gemeinsam mit dem Festival umzusetzen. In diesem Jahr besteht die Jury neben zwei christlichen Filmexperten auch aus einem muslimischen und einem jüdischen Mitglied.

12 Filme des Festivals standen im Internationalen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilme, aus dem die Interreligiöse Jury ihren Preisträger wählte. Der Gewinner erhält ein Preisgeld, das in diesem Jahr auf 2500.- € aufgestockt wurde. Es wird gespendet vom Interreligiösen Runden Tisch Leipzig und den VCH-Hotels Deutschland GmbH – im Verband Christlicher Hoteliers e. V. einschließlich des Hotels MICHAELIS Leipzig. Insgesamt zeigt das Festival über 300 Werke.

Die Jury zeichnete den deutsch-schweizerischen Film "Cahier africain" von Heidi Specogna aus. Der Film erhielt auch eine Silberne Taube als Bester Film zum Thema Demokratie und Menschenrechte, die ebenfalls zum ersten Mal vergeben wurde. Er hat seinen deutschen Kinostart am 10. November. Die Goldene Taube im Wettbewerb für lange Dokumentar- und Animationsfilme ging an "Austerlitz" von Sergei Loznitsa. Der Regisseur beobachtet darin die Besucher von Konzentrationslagern. Der Film startet in den deutschen Kinos am 15. Dezember.

Link: Festival-Website

Link: Artikel zur Interreligiösen Jury in der katholischen Kirchenzeitung "Tag des Herrn"

Auszeichnung der Interreligiösen Jury

2016

Cahier Africain“ von Heidi Specogna erzählt von den grausamen Kämpfen zwischen verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen in der Zentralafrikanischen Republik. Die Schweizer Filmemacherin stellt dabei das Schicksal von Arlette, einem jungen verwundeten christlichen Mädchen, und das Schicksal der Muslima Amzine, die Opfer einer Vergewaltigung geworden ist, mit ihrer danach geborenen Tochter in den Mittelpunkt. Trotz dieser hoffnungslosen Situation findet Amzine brüchige Sicherheit als Flüchtling im Tschad.

Die Interreligiöse Jury gratuliert Heidi Specogna zu ihrem sensiblen Umgang mit ihren Protagonistinnen. Ihr ist ein poetischer Film gelungen, der uns mit diesen Frauen auch Hoffnung für die Zukunft gibt. 

Mehr zum Festival

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