"Shepherds" von Teboho Edkins, eine Dokumentation über wegen Viehdiebstahls zu Gefängnis veruteilte Hirten in Lesotho, hat den mit 1500 € dotierten Preis der Ökumenischen Jury bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen 2020 gewonnen. Lobende Erwähnungen verlieh die Jury an "Las muertes de Arístides" (Die vielen Tode des Arístides) von Lázaro Lemus aus Kuba und an "Milenina píseň" (Milena's Song) von Marie Lukáčová und Anna Remešová aus Tschechien. Im Kinder- und Jugendfilmwettbewerb vergab die Jury Empfehlungen an "Warum Schnecken keine Beine haben" von Aline Höchli aus der Schweiz und an "I Am Not Your F***cking Stereotype" von Hesome Chemamah aus Thailand.
Die internationale Festivaljury verlieh den Großen Preis der Stadt Oberhausen an "A Month of Single Frames" von Lynne Sachs (USA) und ihren Hauptpreis an "Bittersweet" von Sohrab Hura (Indien). Die Jury des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zeichnete mit ihrem Preis ebenfalls Teboho Edkins aus. Die Jury des Verbands der internationalen Filmkritik verlieh ihren Preis an "I Am the People_I" von Xiaofei Li (Volksrepublik China 2020).
Wegen der Corona-Krise organisierten die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen ihre 66. Ausgabe als Online-Festival. Vom 13. bis 18. Mai 2020 gingen mit über 350 Filmen knapp zwei Drittel des ursprünglich geplanten Festivalvolumens von rund 550 Filmen online. Zahlreiche Sektionen wurden ganz oder teilweise im Internet vorgestellt. Zutritt zum Online-Festival hatten Besucher mit einem Festivalpass zum Preis von 9,99 Euro, mit dem alle Interessierten sechs Tage lang unbeschränkt Kurzfilme sehen konnten, vom Kinderfilm ab drei Jahren bis zur kenianischen Webserie. Alle Erlöse aus dem Verkauf der Festivalpässe leiteten die Kurzfilmtage weiter an die Stiftung Sozialwerk der VG Bild Kunst. Auch die Ökumenische Jury hat ihr Programm, den Internationalen Wettbewerb, online gesichtet und in einer Videokonferenzschaltung ihre Preisträger ermittelt.
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