Die Ökumenische Jury in Locarno 2016 hat den Erstlingsfilm der bulgarischen Regisseurin Ralitza Petrova, "Godless", mit ihrem Preis ausgezeichnet. Der Film erhielt auch den Goldenen Leoparden, den Hauptpreis des Festivals. Die Jurys trafen ihre Wahl unter den 17 Filmen des internationalen Wettbewerbs. Die Ökumenische Jury zeichnete auch einen weiteren Erstlingsfilm aus: "Marija" von Michael Koch erhielt eine Lobende Erwähnung. Eine weitere Lobende Erwähnung ging an "Mister Universo" von Tizza Covi und Rainer Frimmel. Die beiden Regisseure haben bereits 2009 in Kyjiw und 2012 ebenfalls in Locarno Auszeichnungen einer ökumenischen Jury erhalten.
"Politisch und poetisch, visionär und nonkonformistisch", so sieht Carlo Chatrian, künstlerischer Leiter des Festival del film Locarno, das Profil des Festivals, dessen 69. Ausgabe er den beiden jüngst verstorbenen Regisseuren Michael Cimino und Abbas Kiarostami widmete. In Anspielung auf einen Filmtitel Kiarostamis, der 1989 mit "Wo ist das Haus meines Freundes" in Locarno seinen internationalen Durchbruch feierte (Bronzener Leopard und Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury und der FIPRESCI-Jury), machte er in seiner Vorstellung des diesjährigen Festivalprogramms den Wind zum Leitmotiv und charakterisierte die von Locarno ausgewählten und unterstützten Filme als Teil eines "Kino(s), das uns davonträgt wie der Wind".
Einen Pardo alla carriera verlieh das Festival an Mario Adorf und einen Pardo d'onore Swisscom an Alejandro Jodorowsky. Die Retrospektive war dem Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland zwischen 1949 und 1963 gewidmet.
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